Maya Rottenmeier
Blaine, ein Rockstar der Band Basterds, ist sich selbst der Nächste. Für ihn zählt der Spaß im Leben. In diesem Leben hat er definitiv keine Pläne für ein Baby im Sinn. Doch das Leben passiert, während wir noch Pläne schmieden. Evelyn hat ihre Arbeit aufgrund eines dummen Fehlers verloren und sucht händeringend nach einem neuen Job. Da kommt die Anzeige: „Nanny gesucht“, wie gerufen. Was mir sehr gut gefiel: Das Rockstarleben wurde in diesem Roman wunderbar aufgegriffen und dem Leser eindrücklich vor Augen geführt. Die Band Basterds durfte ich hautnah miterleben, was sicher jedes Rockstar-Fan-Herz zum Glühen bringen wird. Ebenso authentisch und zauberhaft vermittelt wurde die Liebe von Evelyn zur kleinen Emma. Das war so ergreifend beschrieben, dass es mir unter die Haut ging. Im Nu hatte ich mich zwischen den Zeilen in dieses bezaubernde Baby verliebt und ständig ihren wunderbaren Babyduft in der Nase. Aidan, der Schlagzeuger und guter Freund von Blaine, kam unglaublich herzlich und liebevoll rüber. Eben absolut überzeugend. Millie, eine Freundschaft + von Blaine, bekam ebenso Herz eingeflößt. Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen und das Buch hatte ich in einem Rutsch durch. Es gab keine Längen, was ich als sehr angenehm empfand. Die Geschichte war unterhaltsam und an einigen Stellen konnte ich lachen. Was mir weniger gefiel: In dieser Geschichte fehlte mir die Gefühlslage zwischen den Hauptfiguren. Da habe ich nichts gespürt und auch in ihrer Gedankenwelt keinen nachvollziehbaren Grund entdecken können, weshalb die beiden zusammen kommen sollten. Gut, dass sie sich körperlich anziehend fanden, ja, aber mehr eben nicht. Für ein One-Night-Stand mag das reichen, doch hier ging es um einen Liebesroman und diese Gefühle wurden für mich nicht spürbar transportiert. Ich wollte den Funkenflug der beiden sehen, miterleben, dass sie sich nacheinander verzehren. Ich muss dieses Brennen für den anderen nachempfinden können und dass nicht nur auf der physischen Ebene. Das war mir hier nicht möglich. Es glimmte vor sich hin. Hanna, Evelyns beste Freundin blieb für mich blass und eindimensional. Von ihr hat mich leider nichts erreicht. Evelyn und Blaine machten eine Entwicklung durch, wobei mich die von Blaine nicht überzeugen konnte und die von Evelyn mich mal in Entzückungsrufe ausarten ließ und im nächsten Moment wieder zu heftigem Kopfschütteln führte. Der Tiefgang in der Story fehlte, obwohl genug Szenen vorhanden waren, um genau diesen zu erreichen, was ich sehr bedaure. Mein Fazit: Insgesamt eine lockere leichte Geschichte für zwischendurch, die gut unterhält und der ich gerne 3 prima Sterne von 5 gebe.