Lucy
Krönendes Finale für eine tolle Reihe Wer Teil 4 gelesen hat, weiß ja wie übel der Cliffhanger war. Für die, die es nicht gelesen haben: Tut es, ihr müsst immerhin nicht warten bis Teil 5 erscheint und leiden, so wie ich. Der finale Band ging gleich spannend weiter, hing nirgendwo länger fest (was in den Vorgängern ab und zu etwas dahin plätscherte), war immer in Bewegung und hat mich mit sich gerissen. Vor allem nachdem, was Nobilis und Adella einander unweigerlich angetan haben. Am liebsten hätte ich beide angeschrien. Aber andererseits liebe ich es, wenn Protas grausam zueinander sind (Jaja, böse Chiara). Good boy gone bad, ist so schön herzzerreißend und ein Klischee, das ich immer wieder gerne lese! Die Liebe zwischen den beiden war dramatisch und traumhaft. Ich hätte nie gedacht, dass Meermänner so sexy sein könnten. Wer Phillip geliebt hat, wird sicher auch Nobilis verfallen. Die grummeligen Ärsche mit gutem Herzen sind eben die Besten (meine Meinung 😉). Adellas Persönlichkeit veränderte sich drastisch, aber ungewollt, dennoch schaffte sie es immer wieder sich in ihren Grundsätzen treu zu bleiben. Stück für Stück kämpft sie gegen sich an, um die Meere, ihre Freunde, sich selbst und ihre Liebe zu Nobilis zu retten. Also der unweigerliche Heldenkomplex (fast) einer jeden Prota. Alte Feinde kamen wieder aus ihren Löchern gekrochen, darunter auch Charaktere, die ich schon längst vergessen hatte, was einige Spannungen auslöste. Wenn plötzlich wieder jemand um die Ecke geschwommen kam, dessen Existenz ich irgendwie verdrängt hatte, habe ich mich schon auf die ganzen Komplikationen gefreut, die dadurch entstehen. - Ein Herz für Bösewichte. - Die Meeresbewohner müssen ganz schön viel Mist schlucken, weil der Problemberg immer größer wurde und schier unbesiegbar erschien. Vermutlich war das der Eisberg, der die Titanic zerkratzt hat. Ich wusste nie wem der Herrscher ich trauen kann, was für mich eine sehr gelungene Darstellung ist, denn Herrscher müssen wohl undurchsichtig sein. Aber vor allem liest man dadurch immer mit einem Blick über die metaphorische Schulter. Das Ende kam schließlich völlig überraschend. Ich dachte zwischendurch nicht einmal, dass das noch gut enden kann und hätte die finale Entwicklung wirklich nicht erwartet. Dementsprechend spannend war für mich auch der Endkampf. Es wurde geschrien, geblutet und ein paar mysteriöse, verwirrende Szenen eingebaut. Abgesehen von der Handlung und der Liebesgeschichte, lebte die Meeresweltensaga für mich vor allem von Adellas stetig wachsender Gruppe von Freunden, die mir immer mehr ans Herz gewachsen sind, sodass ich mir zwischenzeitlich gewünscht habe, mit ihnen durchs Meer schwimmen zu können. Immer wieder musste ich um jeden einzelnen für ihn bangen und habe am Ende einen Herzinfarkt erlitten. Tränen sind geflossen und ich wollte nur noch „Nooooin“ jammern. Von Elea und Marus gab es sogar ein paar Szenen aus ihrer Sicht und Adellas Beziehung zu Jack wird eeeeendlich enthüllt. Oh wie ich darauf gewartet habe, weil ich wirklich keine Lust mehr auf diesen „Wir sind verbunden“ Mist hatte. Jack war immerzu so unerträglich fürsorglich, besorgt und „gut“. Er könnte mit Stephen Salvatore einen „Mimimi“- Club gründen. Fazit: All diese Dinge haben mich „Mit der reißenden Strömung der Antarktis“ in einem Rutsch durchlesen lassen. Ja gut, das Ebook war nicht so lang, aber trotzdem toll. Es war ein krönender Abschluss für eine schöne Reihe, die ich auf meiner Valentina Fast Reihen Liste auf Platz 2 ranke, gleich nach „Royal“. Ich bedauere Adella, ihre Freunde und das Meer nun wieder verlassen zu müssen. Bis zum nächsten Reread, meine fischflössigen Lieblinge.