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"When we dream" ist der erste Teil einer Trilogie, die sich um die Figuren Ella und Jae-yong ("Jay") dreht. Die Liebesgeschichte wird aus Ellas Perspektive erzählt und dreht sich um die K-Pop-Kultur, Vorwissen benötigt man allerdings nicht. Ella lebt seit dem Tod ihrer Eltern mit ihren beiden Schwestern in Chicago. Sie studiert und jobbt nebenbei, um die Haushaltskasse zu entlasten. Ella ist eine Leseratte, zeichnet sehr gerne oder schaut mit ihrer kleinen Schwester Liv Disney-Filme. Sie ist ein eher ruhiger Typ und mag keine Menschenmassen. Ich konnte mich sehr gut mit ihr identifizieren und habe sie schnell in mein Herz geschlossen. Ella trifft bei einer Veranstaltung auf Jay, ohne zu wissen wer er ist. Ein weiteres Treffen folgt, Nachrichten werden geschrieben und nach und nach lernen sich die beiden näher kennen. Was wie eine Freundschaft beginnt, wird schrittweise für beide mehr... das darf es jedoch nicht, da Jay Mitglied der erfolgreichsten K-Pop-Band der Welt ist und offiziell solo sein muss. Obwohl die Geschichte wie eine typische Rockstar-Romance beginnt, ist sie doch ganz anders und erfrischend neu. Zum Einen erfährt man innerhalb der Geschichte viel über die südkoreanische Kultur und die Musikindustrie, was allerdings nicht unbedingt FÜR K-Pop spricht. Im Gegenteil ist es teilweise sehr erschreckend, welche Auflagen die Musiker erfüllen müssen und welche Verträge sie unterschreiben; sie stehen unter enormen Druck und haben praktisch kein Privatleben. Es war dennoch interessant, dies zu erfahren und insbesondere die Geschichte von Ella und Jay wird mit diesen Hintergrundinformationen noch einmal dramatischer. Man wird mit Ella zusammen in die Welt des K-Pop eingeführt, sodass man nach und nach mehr erfährt und nicht das Gefühl bekommt, damit überhäuft zu werden. Zum Anderen ist Jay als Charakter ganz anders, als es bei Männern in Rockstar-Geschichten meistens der Fall ist. Jay ist zurückhaltend, teilweise fast schüchtern, ein wahrer Gentleman und ebenfalls eine Leseratte. Hätte ich ihn nicht sowieso schon gemocht, hätte mich spätestens seine Leidenschaft für "Harry Potter" für ihn eingenommen. Man merkt ihm an, wie wichtig ihm die Musik ist und wie dankbar er für das ist, was er erleben darf; auch wenn er nicht mit allen Aspekten dieses Lebens glücklich ist. "When we dream" ist eine sehr ruhige Geschichte, die nahezu ohne Dramen und ohne sexuelle Szenen auskommt, aber dennoch die gesamte Zeit über fesselt. Den Figuren wird Zeit gegeben, sich zu entwickeln und einander kennen zulernen, sodass die Szenen, in denen sie sich schließlich näher kommen, authentisch wirken und knistern. Die gegenseitigen Gefühle entwickelten sich in einem für mich plausiblen Tempo. Ich mochte Ellas Beziehung zu Liv; zwar ist Ella etwas älter und reifer, doch die beiden verstehen sich wie beste Freundinnen und man spürt ihre emotionale Nähe zueinander. Mit ihrer älteren Schwester Melanie hingegen konnte ich leider nicht warm werden, da sie mir zu abweisend und abwesend vorkam und ich ihr Verhalten am Ende des Buches sehr unreif fand. Das Ende dieses Buches war sehr traurig, aber zugleich auch sehr realistisch und nachvollziehbar. Mir hat sehr gefallen, wie der Cliffhanger zum zweiten Band gestaltet wurde. Ich würde fast sagen, das Ende war zwar traurig, aber auch wunderschön, und ich habe es selten erlebt, dass ich nach dem Beenden einer Geschichte mit Tränen in den Augen und einem Lächeln dasitze. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil und kann die Wartezeit kaum ertragen. Fazit: Eine süße, ruhige Liebesgeschichte, die mich fesseln und begeistern konnte und in der sich die Zeit genommen wird, Gefühle langsam entstehen zu lassen. Zugleich erfährt man als K-Pop-Neuling wie ich sehr viel über die südkoreanische Musikindustrie, und ich muss gestehen, dass mich dieses Buch dazu gebracht hat, mir zum ersten Mal diese Musik anzuhören - nun haben BTS einen neuen Fan. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzungen und vergebe empfehlenswerte 4,5 Sterne.