Patricia
Düster, erschreckend, brutal. Was im Nebel lauert, wird dich kriegen. David und sein Sohn Billy befinden sich in einem Supermarkt. Eingesperrt. Weil draußen ein undurchsichtiger Nebel die Welt verschluckt hat. Und im Nebel lauern Kreaturen, die sich niemand nur erahnen kann. Zugegeben, der Nebel lässt sich ein wenig mit der derzeitigen Corona-Pandemie vergleichen. Hamsterkäufe, panische Angst, nach draußen zu gehen, Skeptiker und Verschwörungstheoretiker finden sich ebenfalls. Es ist einerseits zum Lachen, andererseits auch zum Weinen. Was tun, wenn draußen nur der Tod auf einen wartet? Die Charaktere in ihrem Handeln und Denken sind erschreckend realistisch gezeichnet. Die Handlung baut sich anfangs noch recht langsam auf. Es werden mal hier, mal dort Kleinigkeiten, Nonsense, eingestreut. Ein lieber Familienvater mit Sohn und Frau. Streitigkeiten mit den Nachbarn sind normal. Mit dem Sturm ändert sich das noch nicht. Aber der Nebel, den niemand begreift oder erklären kann, der bringt Trubel in die Stadt. Und ein Einkauf, der nur aus reiner Vorsicht getätigt werden sollte, ändert schließlich das Leben von David. Ich bin, was Stephen King betrifft, häufig sehr skeptisch. Nicht alle Bücher besitzen den Horror, den ich mir wünsche. DER NEBEL hingegen war ein Volltreffer. In knapp über 200 Seiten entwickelt sich eine Geschichte, die nervenaufreibend und faszinierend ist. Wo kommt der Nebel her? Oder die Kreaturen? Hatte die alte Dame vielleicht recht? Oder die Gerüchte, die über ein Forschungsprojekt grassieren? Ich kam hier voll auf meine Kosten und werde bald den Film und die Serie dazu schauen.