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Chief Propaganda Officer

Posted on 27.5.2020

Vor sechzig Jahren verschwanden in einem kleinen, abgelegenen Ort alle Einwohner - gefunden wurden nur noch eine an einem Pfahl gefesselte, zu Tode gesteinigte Frau und ein Baby. Alice, die Enkelin von jemandem, der einst in diesem Dorf gelebt hat, möchte jetzt einen Film über dieses Dorf drehen und sie hat es geschafft, ein Team und etwas Ausrüstung aufzubringen. Noch bevor sie dort ankommen, merken sie, dass ihre Handys nicht mehr funktionieren - auch die mitgebrachten Walkie Talkies haben immer wieder seltsame Störungen. Schon nach einem Tag geschieht ein Unfall, eines ihrer Autos explodiert und sie müssen sich zugestehen: Sie sind nicht allein in dem Geisterdorf. Bald gibt es Tote ... Mit dieser Prämisse wurde zwar das Rad nicht neu erfunden, aber es ist trotzdem eine spannende Sache - oder sollte es zumindest sein. Die Autorin hat es nicht geschafft, einen Spannungsbogen aufzubauen, was auch an der suboptimal gewählten Protagonistin liegt. Alice kann keine Geschichte tragen; sie ist zickig, anstrengend und verliert ständig die Nerven. Von Sympathie konnte da keine Rede sein. Auch die anderen Mitwirkenden sind wenig geeignet, wirklich Interesse aufkommen zu lassen. Lediglich Elsa - aus dem Erzählstrang von 1959 - schaffte es, Wohlwollen zu erregen. Das wäre alles nicht so problematisch, wenn die Geschichte wenigstens zu einem logischen und nachvollziehbaren Ende gelangen würde, aber was uns die Autorin hier präsentiert, ist entweder Unfähigkeit, einen glaubwürdigen Schluss zu präsentieren oder sie dachte sich: Ach, egal. Bei dem Nachnamen werde ich eh gelesen, da brauche ich mir um Logik nun wirklich keine Gedanken zu machen. Selbiges gilt für das Buch - darum muss man sich keine Gedanken mehr machen, sondern kann es gleich nach dem Zuklappen wieder vergessen.

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