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Nachdem Maria viele Jahre ihres Lebens umhergereist ist, hat sie ihre Heimat auf Norderney gefunden. Mit ihren beiden Töchtern und dem jüngeren Simon, der auch der Vater der kleinen Hannah ist, genießt sie ihr harmonisches Familienleben und betreibt mit Freude ein kleines Strandcafé. Auch Simon war früher ein Weltenbummler und so kann Maria gut verstehen, als er sich eine Auszeit nehmen möchte und mit Hannah für vier Wochen verreist. Ihre ältere Tocher Morlen zeigt mit ihen elf Jahren bereits vorpubertäre Züge und rebelliert gegen ihre Mutter, außerdem bekommt Maria finanzielle Probleme, entstehend durch eine dringend nötige Dachreparatur des Cafés. Simon meldet sich immer seltener, er ist für Maria kaum noch greifbar, so dass sie beginnt darüber nachzudenken, ob ihre perfekte kleine Welt wirklich so perfekt war. Stattdessen ist Morlens Vater Jan auf der Insel, Marias Jugendliebe hat sich gerade von seiner Frau getrennt - und auch ein weiterer Gast auf Norderney bekundet Interesse an Maria, die nun beginnt, ihr Leben neu zu überdenken. "Über dem Meer tanzt das Licht" ist das erste Buch, das ich von der Autorin Meike Werkmeister gelesen habe und für mich war es ein echter Wohlfühlroman. Dass es bereits einen Vorgängerband gibt ("Sterne sieht man nur im Dunklen") ist mir erst aufgegangen, nachdem ich das Ende des Buches erreicht hatte - unproblematisch, denn jeder Band erzählt eine abgeschlossene Geschichte, auch wenn beide Protagonistinnen gute Freundinnen sind. Meike Werkmeisters Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, schnell war ich in Marias Leben eingetaucht. Die Protagonistin ist eine sympathische Frau, die immer ihren eigenen Weg gegangen ist und in deren Position ich mich gut einfühlen konnte. Auch die anderen Figuren und das Setting waren anschaulich beschrieben, beim Lesen habe ich mich nach Norderney versetzt gefühlt, es war wie ein kleiner Urlaub im Kopf. Die ganze Geschichte hat mir Wohlfühlatmospäre mit gebracht, das Buch sehe ich als wunderbare Urlaubslektüre, aber auch für schöne Lesestunden zu Hause - man verreist in Gedanken automatisch auf die sommerliche Nordseeinsel. Nachdem ich erst einmal begonnen hatte zu lesen, mochte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen - einzig, die hervorstehende Schrift auf dem Cover hat mich gestört. Das ist sicherlich Geschmackssache, die goldenen Buchstaben sehen schön aus und sind auch qualitativ in Ordnung (es löst sich nichts davon ab und auch nach dem Lesen sieht das Cover noch aus wie neu), aber die Schrift ist sehr hoch ausgeprägt, das fand ich eher unangenehm beim Anfassen. Fazit: Inhaltlich hat mich der Wohlfühlroman schnell überzeugt und ich bin beim Lesen auf die sommerliche Nordseeinsel gereist. Die Protagonistin und auch ihre Familie, Freunde und Nachbarn haben mir gut gefallen, der Schreibstil war fesselnd. Lediglich die Haptik der Schrift auf dem Buchdeckel mochte ich weniger, dennoch empfehle ich das Buch gern weiter.