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Buchstabengeflüster

Posted on 25.5.2020

(Rezi aus 2013) Charaktere: Die 20-jähreige Joy lebt außerhalb der Stadt verborgen in einem Clan. Sie sagt am Anfang des Romans immer, sie sei eine Kriegerin. Da die Clans außerhalb der Stadt nicht mehr gegen die Herrschaft der Percents kämpfen, sondern um ihr Überleben, dachte ich immer „Nein bist du gar nicht, wie kommst du nur da drauf?“. Aber im Laufe des Buches habe ich erkannt, dass sie recht hatte. Joy ist eine Kriegerin. Sie ist das Messermädchen und kämpft nicht nur körperlich. Sie kämpft sich durch alle Situationen, die ihr wiederfahren, durch. Außerdem kämpft sie immer um ihre Freunde. Als ihre Freundin Amber gefangen genommen wurde, stellte sie gegen den Willen des Clanführers eine kleine Gruppe auf, die in die Stadt vordrangen um Amber zu befreien. Außerdem ist sie oft sehr selbstlos, z. B. um ihre Freundin Amber aus der Macht eines bestimmten Percents zu befreien. Neél ist ein Varlet und sehr selbstsicher. Am Anfang noch unnahbar entwickelte er sich zu einer liebenswerten Person, ähhh Percent. Ich finde ihn auch teils undurchschaubar, weil ich während des Lesens manchmal nicht genau wusste, was er in einem bestimmten Moment empfindet oder denkt. Weiterhin kommen noch der von sich eingenommene Matthial (Joys Freund), Joys sehr schüchterne und resignierende Freundin Amber und die selbtsichere Mina, die bei einem Percent in der Stadt lebt, vor. Außerdem noch einige Percents, wie z. B. Cloud, der Ausbilder von Neél. „Neél schüttelte langsam den Kopf. „Nichts ist aussichtslos. Und nichts unverzeihlich, wenn du um Verzeihung bittest. Man entscheidet nicht immer richtig, auch wenn man gute Absichten hat. Manchmal tut man aus der Not heraus Dinge, die falsch sind. Manchmal tut man etwas nicht, weil es falsch sein könnte, und macht damit den größten Fehler. Und manchmal muss man einfach etwas riskieren, ohne hundertprozentig zu wissen, wie es ausgeht.“ „ Aber das ändert nichts an dem schrecklichen Gefühl, zu wissen, für was man verantwortlich ist.““ S. 305f Meine Meinung: Die Kapitel sind aus der Ich-Perspektive von Joy geschrieben. Zwischendurch gibt es auch Kapitel, die von dem personalen Erzähler Matthial beschrieben werden. Die Situationen werden von Jennifer Benkau immer sehr gut dargestellt. Sie schreibt weder zu viel, noch zu wenig. Dabei werden stets die Gedanken Joys mit einbezogen. Auch die Charaktere sind glaubhaft dargestellt. Die Gefühle und Gedanken der Menschen und auch der Percents werden so gut beschrieben, dass man sie in jeder Situation nachvollziehen kann. Der Schreibstil ist so gut, dass man immer weiter lesen möchte, um zu erfahren, was Joy und Neél noch alles erleben werden. Doch zum Schluss wartet ein gewaltiger Chliffhanger auf den Leser. Wenn ich nicht auf der Leipziger Buchmesse auf Jennifer Benkaus Lesung gewesen wäre und dadurch nicht schon einige Dinge aus Teil 2 wüsste, würde ich schier durchdrehen :D Ich kann euch gar nicht mehr sagen, außer: Lest es! Das Buch ist etwas besonderes… „Und jetzt scheint jeder Weg der falsche zu sein… Wer beide Seiten sieht, der kann nur verlieren.“ S. 385 Fazit: Ein sehr gutes Buch, das durch nachvollziehbare Beschreibungen und einer langanhaltenden Spannung überzeugt. Jedoch sollte man Band 2 möglichst schon haben, da „dark canopy“ mit einem wahnsinnigen Chliffhanger endet. Lest es! – ihr werdet es nicht bereuen.

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