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damarisdy

Posted on 25.5.2020

Ich habe mich wie ein kleines Kind an Weihnachten gefühlt, als mir dieses Buch beim Verlag bestätigt wurde und ich es als Rezensionsexemplar erhalten habe. Der Inhalt des Buches klang so dramatisch und spannend, dass ich es unbedingt lesen wollte, da ich emotionale und gefühlsbetonte Geschichten echt gerne mag und mich voll auf sie einlassen kann. Rose Bloom war mir auch schon bekannt, allerdings bisher nur vom Hörensagen und vieler positiver Bewertungen. So steht die "Chance-Reihe" von ihr auch noch auf meiner Wunschliste, die total ansprechend klingt. Nachdem ich dieses Buch nun beendet habe, kann ich sagen, dass ich definitiv mehr von Rose Bloom lesen möchte. Die Autorin hat es geschafft mich völlig in ihren Bann zu ziehen und mich der Protagonistin Sutton so nahe fühlen zu lassen, als wären wir ein und die selbe Person. Sie ist an einer schweren Augenkrankheit erkrankt, die früher oder später (und leider deutet alles auf früher hin) dazu führt, dass Sutton ihr Augenlicht verliert. Auch jetzt leidet sie schon unter Sehstörungen, gerade im Dunkeln und unter der Gewissheit, nichts an den Umständen verändern zu können. Sie tut mir wahnsinnig leid, aber gleichzeitig bewundere ich sie auch für ihre Tapferkeit und ihren Drang noch viel sehen und genießen zu wollen. Sie stellt sich ihrer Problematik außerdem dadurch, dass sie eine Therapeutin aufsucht. Und auch wenn sie es ihren Freunden nicht direkt sagt, schafft sie es irgendwann ihnen die Wahrheit zu sagen. Es ist wirklich schön zu sehen, wie das Dreiergespann, sie und ihre beiden besten Freunde, zusammen halten und Sutton noch alles ermöglichen wollen, was sie sich vorgenommen hat. Die beiden wachsen einem unglaublich schnell ans Herz. Schon länger schwärmt Sutton für Blake, den angesagtesten Typen ihrer Schule. Er ist der beste Schwimmer im Schwimmteam und alle Mädels strecken die Köpfe nach ihm aus. Sutton denkt nicht, dass sie je eine Chance bei ihm bekommen würde und sie und ihre Freunde gehen insgeheim auch davon aus, dass er vielleicht total verzogen ist. Doch was Sutton länger nicht weiß: Blake hat einen schlimmen Verlust erlitten, weswegen er sich allen Leuten plötzlich verschließt. Und dann sieht sie ihn im Wartezimmer ihrer Therapeutin und alles nimmt seinen Lauf. Es war total toll zu lesen, wie die beiden sich einander annähern und Blake bei Sutton, die in seiner Anwesenheit ihre Krankheit fast vergisst, seine harte Fassade mehr und mehr verliert. Er ist sehr an ihrer Kunst interessiert und schenkt ihr wirklich seine ganze Aufmerksamkeit. Sutton kann ihr Glück kaum fassen, vor allem, als die beiden miteinander "durchbrennen" und sich ihr eine Riesen Chance bietet. Und Blake, er ist noch toller, als erhofft und er hat echtes Interesse an IHR! Doch sie muss ihm sagen, was ihr bevorsteht. Und auch er hat noch ein weiteres Geheimnis, was alles verändert... Ich habe seit langem mal wieder Tränen vergossen, welche sich am Ende des Buches einfach nicht mehr aufhalten ließen! Wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir wirklich etwas anderes für die beiden gewünscht, aber dieses Ende macht das Buch wieder realistischer und ich glaube, dass sowohl Sutton, als auch Blake eine Vorbildfunktion für Betroffene übernommen haben. Beide haben sich zum einen erlaubt Schwäche zuzulassen und sich Zeit für sich zu nehmen und beiden waren aber auch unglaublich tapfer, vor allem Blake, als er eine folgenschwere und selbstlose Entscheidung getroffen hat. Oder auch treffen musste. Das hat mich wirklich schockiert! Der Schreibstil der Autorin war flüssig und viele der Kapitel haben mit einem kurzen Satz begonnen, der sich im Kapitel wiederholt, was ich gelungen fand. So war auch klar, aus welcher Sichtweise gerade erzählt wird. Dass es zwischen Sutton und Blake hin und her geschwankt hat, hat mir gut gefallen und mich beide Charaktere näher kennenlernen lassen. Eine klare Leseempfehlung, auch wenn man Taschentücher parat haben sollte. *****

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