damarisdy
Als der Titel "Schattenmale" von Sabrina Milazzo auf Lovelybooks als neue Leserunde hinzugefügt wurde, bin ich direkt neugierig geworden und musste mich bewerben. Mit Erfolg – vielen lieben Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar! Das Cover hat mich in seinen Bann gezogen, welches der Leser nach dem Lesen des Buches noch mal besser versteht. Inhaltlich klang das Buch auch ganz nach meinem Geschmack, wobei dies mein erster Romantasy war, ich war sehr gespannt, was mich dabei erwarten würde. Wohl ein bisschen Fantasy und ein bisschen Romantik :) Die Autorin Sabrina Milazzo war mir bislang nicht bekannt, was daran liegt, dass es sich bei "Schattenmale" um ihr Debüt handelt. Nun weiß ich, dass ich mir den Namen merken muss, auch wenn sie in Zukunft ein anderes Genre einschlagen möchte. Die Geschichte startet damit, dass der Leser die sechzehnjährige Lia kennenlernt, die von ihrer Mutter auf eine Schule geschickt wird, bei der die Siyís mit den Íasis vereint unterrichtet werden. Lieber wäre ihr eine Einrichtung ausschließlich mit der eigenen Gruppierung gewesen, aber dies war ihr nicht möglich. Ihre Mutter hat sie von Kindesbeinen an geprägt die Siyís zu hassen, die für den Tod ihres Vaters verantwortlich waren. Genauer genommen einer von ihnen. Ihre Fähigkeit ist es nämlich Schaden anzurichten, zu zerstören oder gar zu töten, wohingegen die Íasis Kraft und Leben schenken können. Lias Mutter hat ihre Tochter so darauf getrimmt, dass es nur gut und böse, schwarz und weiß gibt. Und Lia ist leichtgläubig und verachtet alle, die nicht ihresgleichen sind. So muss sie sich an die neue Schule gewöhnen und vor allem daran, dass sie mit einem Siyí Gruppenarbeit leisten muss. Dieser, Eli, ist ihr suspekt und sie fürchtet sich ihm auf welche Art auch immer näher zu kommen. Dabei kann dieser für seine Herkunft überhaupt nichts und verhält sich ganz anders, als Lia je angenommen hätte. Die beiden kommen sich immer näher, erfahren aber heftigen Widerstand, der nicht nur von Lias Mutter aus kommt... die Lage spitzt sich gewaltig zu. Außerdem muss sich Lia die Frage stellen, ob sie nicht dringend ihre Einstellung ändern und diese auch kundtun sollte. Ich brauche ein wenig, um mit Lia warm zu werden. Zwar verstehe ich ein wenig ihren Vorbehalt den Siyís gegenüber, da sie verantwortlich für etwas sehr schlimmes in der Vergangenheit waren und ihre Mutter sie auf so ein Verhalten reduzierte, ihrer Tochter das so beibrachte, dass sie zu nichts anderem im Stande sind. Und da sie von ihrer Mutter so darauf getrimmt wurde, diese Menschen zu hassen, muss es schwer sein, da raus zu kommen. Man muss bedenken, dass Lia noch ein Teenager ist und einfach noch zu sehr unter dem Pantoffel ihrer Mutter steht. Sie genießt das gut betuchte Leben als Íasi und legt wert auf Status, Anerkennung und Schönheit. Das ist natürlich prinzipiell nicht verwerflich, spricht aber nicht wirklich für sie und ihre Familie. Dagegen ist mir Eli schon sympathischer, der Lia konstruktiv kritisiert und dazu animiert, über den bekannten Tellerrand hinaus zu schauen. Anfangs ist er zwar noch etwas undurchsichtig, aber schnell wird man warm mit ihm. Er hilft Lia beim Augenöffnen, auch wenn sie sich anfangs nur widerwillig helfen lässt. Doch nach und nach kommen sich die beiden näher und Lia fängt an zu verstehen, dass gar kein großer Unterschied zwischen ihnen beiden besteht. Endlich lehnt sie sich gegen ihre Mutter auf, die mir immer mehr missfällt. Wie sie ihre Tochter behandelt ist echt schrecklich! Und es tun sich noch mehr Abgründe auf... Lias Liebe und ihr Wille etwas zu verändern werden auf die Probe gestellt. Dieses Buch lehrt den Leser, dass man nicht eine Personengruppe auf etwas reduzieren sollte, was ein Einzelner von ihnen getan hat. Es gibt kein schwarz und weiß, sondern Jeder, wirklich Jeder, hat gute und auch schlechte Seiten. Es ist die Frage, welche er davon an die Oberfläche kommen lassen möchte. Das eigene Verhalten ist eine Entscheidungsfrage. Vorurteile werden hier kritisiert und bekämpft, was ich wirklich gut finde und was meiner Meinung nach auch prima auf die heutige Situation übertragen werden kann. Die Liebesgeschichte entwickelt sich hier sehr zart, in ihren Dialogen tauchen nach anfänglichen Schwierigkeiten (kein Wunder bei beider Prägungen) auch Humor und Tiefgründigkeit auf, was mir sehr gefallen hat. Man spürt das Knistern der Protagonisten deutlich! Der Schreibstil ist kurzweilig und lässt sich flüssig lesen, es wird ausschließlich aus der Perspektive von Lia berichtet, was sie dem Leser nach und nach immer näher bringt und man einfach mit ihr fühlt und sorgt. In diesem Fall fand ich diese Einseitigkeit der Erzählung gelungen. Die Kapitel halten sich in einer angenehmen Länge. Für ein Werk, welches es so noch nicht gab, vergebe ich gerne eine Lese- bzw. Kaufempfehlung und 5 Sterne *****