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breonna

Posted on 25.5.2020

Rafik Schami lässt in seinen Büchern die Erzählkunst des Orients wieder aufleben und oft spielt das Erzählen ansich eine Rolle in seinen Geschichten. So auch hier. Es geht um Salim, den besten Geschichtenerzähler der Stadt Damaskus, der im Jahr 1959 plötzlich verstummt. Und es geht darum, wie seine sieben Freunde ihn mit sieben Gaben erlösen. Sieben Gaben, die nichts anderes sind als Geschichten. Diese Rahmenhandlung bildet die Bühne für viele spannende, tiefgründige, manchmal augenzwinkernde Erzählungen. Dem Leser begegnen Könige, Händler und Bauern, schöne Frauen und schaurige Monster. Nicht selten entspinnt sich eine Geschichte innerhalb der Geschichte, wodurch es bisweilen etwas verworren zugeht. Am Ende sorgen solche Einschübe aber nur dafür, dass die Spannung noch weiter steigt und man - genau wie die Protagonisten - endlich erfahren möchte, wie es ausgeht. Mit einer einfachen und doch kunstvollen Sprache entführt Rafik Schami den Leser in das Damaskus der 50er/60er Jahre, und von da aus weiter in eine Welt, in der Wahrheit und Lüge, Fantasie und Wirklichkeit nicht immer klar zu trennen sind. Ich habe dieses Buch in sehr kurzer Zeit gelesen und mich gern verzaubern lassen.

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