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damarisdy

Posted on 25.5.2020

Der Titel "Asklepios" von Charlotte Charonne ist mir bei NetGalley aufgefallen, da ich sowohl sein Cover, als auch die Inhaltsangabe ansprechen fand. Also habe ich es angefragt, mit Erfolg – vielen Dank an dieser Stelle an den edition krimi-Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar, ich habe mich sehr darüber gefreut! Die Autorin Charlotte Charonne war mir bislang nicht bekannt, was sich nun ändern durfte. Erwartungsvoll startete ich mit der Geschichte und war auf den Schreibstil, Spannungsbogen und Ideenreichtum von Frau Charonne sehr gespannt! Zu Anfang der Geschichte, lernt man die Familie der bezaubernden Emma, ein fünfjähriges Mädchen, kennen. Unter unglücklichen Umständen verschwindet das Mädchen spurlos und für die Familie bricht eine Welt zusammen. Einige Tage später wird ihre Leiche gefunden und ihr Mörder gefasst – darauf wird aber nicht konkreter eingegangen. Der Inhalt der Geschichte bezieht sich größtenteils nämlich auf die Zeit, nach dem Gefängnisaufenthalt des Mörders. Ja, er wird tatsächlich wieder entlassen, auf Bewährung. Und dass, nachdem er nicht nur Emma, sondern auch noch weitere Kinder misshandelt und getötet hat! Doch plötzlich verschwindet dieser spurlos von der Bildfläche und die Ermittler Ruby und Spike versuchen sich einen Reim daraus zu machen. Natürlich kommen erstmal die Familien der Opfer in Frage, die ihre Verstorbenen nun rächen wollen. Andererseits könnte er auch längst selbst untergetaucht sein, vielleicht ja sogar mit einem weiteren Kind! Doch nach und nach wird immer klarer, dass hier der Täter zum Opfer geworden ist... der Leser bekommt tiefe Einblicke in die Gegenwart und Zukunft des Kinderschänders! Es gibt in dem Buch viele verschiedene Erzählperspektiven, was einen guten Überblick über die jeweiligen Charaktere verschafft. Sowohl aus Sicht der Familie von Emma, des Mörders, Asklepios selbst und den Ermittlern wird berichtet. So bekomme ich als Leserin keinen besonderen Zugang zu einer Person, sondern lerne alle Verantwortlichen grob kennen, was gut zu so einem Genre passt. Die kleine Emma ist mir so schnell ans Herz gewachsen und ich musste kräftig schlucken, bei dem, was ihr passiert! Ich finde es gelungen, dass die Autorin davon kurz berichtet, da sie so den Leser noch mal mehr sensibilisiert, nachdem man mit dem Opfer warm geworden und daraufhin einfach mehr schockiert ist. So wird die gesamte Story einfach persönlicher. Das Ermittlerteam ist mir direkt sympathisch und die beiden ergänzen sich in ihrer Art wirklich gut. Emmas Familie ist nach dem Tod ihrer Tochter/Enkelin schwer einzuschätzen, jeder geht anders mit dem Verlust um... Asklepios kann ich in vielerlei Hinsichten leider verstehen, hat der Kinderschänder eigentlich nichts besseres verdient. Trotzdem empfindet man nach und nach etwas Mitleid mit ihm, sind die anwandten Methoden und Absichten doch sehr scheußlich! Am Ende fügen sich alle Puzzleteile zu einem Bild zusammen und der große AHA-Effekt bleibt nicht aus. Der Leser wurde nicht nur einmal fehlgeleitet und dann wieder aufs neue überrascht! Die Geschichte kann also viele Spannungsmomente und Wendungen verzeichnen und punktet mit einer einfachen Sprache. Der Schreibstil ist so flüssig und leicht, dass ich nur so durch das Buch fliege und alle Informationen in mir aufsauge. Die Kapitel halten sich angenehm kurz, was ein Pausieren des Buches leicht ermöglicht, falls man das überhaupt möchte. Asklepios ist ein Titel, der noch lange im Gedächtnis bleibt und den Leser zum Nachdenken anregt. Eine klare Lese- und Kaufempfehlung für ihn und 5 gelungene Sterne *****

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