sbs
Ich habe nun schon das dritte Buch in Folge von Mark bzw. Lydia Benecke gelesen und daher beschlich mich zu Beginn die Befürchtung, dass mich dieses Buch vielleicht nicht ganz so begeistern könnte, weil es einfach irgendwann auch mal gut sein könnte mit solchen Sachbüchern. Das erste Kapitel rund um Hitler konnte mich auch nicht ganz so begeistern, aber ab dem zweiten war ich wieder voll drin und konnte das Buch quasi nicht mehr aus den Händen legen, egal wie schockierend manche Schilderung auch war (so ist beispielsweise ein Brief eines sadistischen Nekrophilen abgedruckt, der es wirklich in sich hat…), wie unvorstellbar die Taten eines Fritzl oder ähnlichen Tätern erschienen. Insgesamt ist es aber ein sehr rundes Buch geworden, denn neben Erklärungen wie ein OJ Simpson der Mordanklage entkam, oder auch die Frage, ob ein alter Mann im Gefängnis tatsächlich einen Mord begangen hat oder eben nicht, bis hin zu der Frage (mitsamt Test), ob ein Medium in Ermittlungen hilfreich sein könnte, etc. Wie fühlt es sich an, wenn die Tochter ermordet wurde, die Familie in den Fokus der Ermittler gerät und der wahre Täter frei bleibt? Warum passiert das Kriminalbeamten überhaupt? Ist die schwierige Kindheit, die Täter hatten eine beliebte Schutzbehauptung oder besteht tatsächlich ein Zusammenhang? Warum gibt es Fetische und wie kann sich jemand sexuell von Leichen angezogen fühlen? Ist das immer gefährlich und krank? Solchen und vielen weiteren Fragen gehen die Autoren auf die Spur, doch nicht trocken, sondern anhand realer Fälle, die das Buch sehr „lebendig“ Es war sehr interessant und spannend, was die beiden Autoren aus ihrem Arbeitsalltag zu berichten wussten. Besonders die psychologischen Aspekte und Hintergründe, sind gleichermaßen verständlichen wie unterhaltsam und fesselnd. Aber Achtung: Zartbesaitete werden immer wieder an ihre Grenzen stoßen, denn die Taten sind teilweise wirklich fast unglaublich und einfach furchtbar…