Lisa Beiersmann
Have I gone mad? Alice steht nur einen einzigen Tag vor der Eröffnung ihres eigenen Teeladens - dem Wonderland. Glücklich lebt sie in London mit dem Mann ihrer Träume und Kater Lewis. Bevor ihr Traum jedoch in Erfüllung gehen kann, wird sie nach Wynterhaav entführt. Während Rodin, ihr selbsternannter Beschützer, ein gefährliches Ritual zur Rettung seiner Heimat vorbereitet, begreift Alice, dass sie eine Schachfigur in einem langjährigen Kampf geworden ist. Die eine Hälfte des Landes will sie siegen, die andere fallen sehen. Das Cover an sich ist schlicht, allerdings ein absoluter Hingucker. Winzige Details, wie man sie aus Alice Geschichte kennt, hier in einen völlig neuen Kontext verpackt. Während man gespannt darauf wartet, wie die einem bekannten Elemente verwoben sind, fliegen die Seiten nur so dahin. Die Geschichte verläuft linear und wird abwechselnd aus der Sicht von Alice und Rodin erzählt. Alice ist durch und durch eine Tierliebhaberin. Das schlägt sich sowohl auf Ess- wie auch andere Lebensgewohnheiten nieder. In ihren Augen ist jedes Leben achtenswert und sie begegnet den Menschen mit einer geradezu kindlichen Naivität. Rodin hingegen ist Fremden gegenüber vorsichtig und misstraut ihnen eher. Seine Gedanken und Gefühle sind stets auf seine eigenen Ziele gerichtet. Beide Charaktere bleiben sich im Laufe der Handlung selbst treu. Irritierend empfand ich zwischenzeitlich einige wenige Zeitsprünge, die sich nicht immer sofort klar herauskristallisiert haben. Auch der Moment, an dem Alice hinter den Schleier sieht, lässt einen kurz stolpern, bevor man sich wieder zurechtfindet. Fazit: Ein gelungener Einstieg, der mich sehr neugierig auf den zweiten Teil macht!