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Kate

Posted on 24.5.2020

Ich habe immer noch meine Schwierigkeiten mit der Reihe. Zwischenzeitlich denke ich, dass die Reihe mich endlich gepackt hat. Spannender, emotionaler wird und meine Gefühlsebene erreicht. Aber dann treten unerwartete Szenarien ein, bei denen ich einfach nur mit den Augen rolle. Zudem kann ich mich einfach nicht mit Juliette anfreunden. So eine unsympathische Protagonistin habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Ehrlich gesagt sehe ich in ihr nichts heldenhaftes oder authentisches, weshalb die anderen sie so sehr wollen und mögen. Nervig. Ändert ständig ihre Meinung und kriegt nie den Mund auf. Zudem wird ständig der Satz angeführt „du bist ein guter Mensch und (hast) die besten Absichten“. Aber immer wenn Juliette wütend wird oder ihre Gefühle außer Kontrolle geraten, tut sie Dinge, die zerstörerisch sind oder sie verletzt Menschen. Es ist ja schön und gut, dass die Autorin immer wieder betont wie gutmütig Juliette ist und was für eine tragische, traurige und beschissene Vergangenheit sie hatte. Aber irgendwann ist es ja auch gut. Die ganze Zeit über wird unterschwellig die Vergangenheit aufrecht gehalten und all ihre Vergehen werden entschuldigt. Am Anfang des zweiten Teils hat Juliette in den ersten 150 Seiten nur,und ich betone wirklich nur, in Selbstmitleid gebadet. Ohne irgendetwas zu tun. Und plötzlich ab der Hälfte des Buches entwickelt sie sich zu einer Super-Women, die natürlich ihre Kräfte schon kontrolliert einsetzen kann. Wann zum Strudel soll das denn passiert sein. Soweit ich mich erinnere konnte sie nur in unkontrollierten Situationen Sachen zerstören. Ich bin frustriert. Die Liebe von Adam und Juliette nervt mich. Sie ist weder echt, noch gefühlsbetont noch erweckt sie irgendwelche Gefühle in mir. Und dass dann Adam und Juliette nicht mehr zusammensein können und sich das Buch nur um dieses Drama dreht, verstärkt es nur noch, dass ich diese Konstellation unausstehlich finde. Zudem ärger ich mich, dass ich im ersten Teil die ganzen Liebesbekundungen und die „oh Ja wir müssen uns jetzt begrapschen“ -Szenen ertragen musste. Einzig Kenji gibt mir einen Lichtblick in der ganzen Geschichte. Ihn finde authentisch und er konnte mich in der Gefühlsebene erreichen. Er ist einer der Gründe, warum ich weiter lesen werde. Am Anfang fand ich die Art des Schreibens großartig. Aber langsam finde ich die komisch zusammengesetzten Vergleiche einfach nur schrecklich. Dies führt einfach nur dazu, dass meine Gefühle absolut nicht angesprochen werden, eher im Gegenteil. Die ganzen Vergleiche wirken für mich wie erzwungene Gefühle, die ja an den Leser weitergegeben werden sollen. Und können wir auch darüber reden wie verdammt noch mal die ganze Reihe mich an X-Men erinnert. Juliette ist die mächtigste, stärkste von ihnen. Sie kann jeden und alles zerstören. Achtung Spoiler!!!! „Dass ich durch das Getrenntsein von ihm gelernt habe, Sicherheit in mir selbst zu finden. Angst nicht zu unterdrücken, weil ich weiß, dass ich sie alleine bewältigen kann.“ (S.345) Wann Bitteschön ist das den passiert? Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass ich wichtige Schlüsselmomente verpasst habe. Wann sie von einer weinerlichen, sich selbst bemitleidetem Mädchen, sich zu jemanden entwickelt hat, der sich selbst akzeptiert. Seine Einsamkeit annimmt. In den Seiten davor war nämlich immer wieder nur zu lesen, wie verflucht sie sich seine Nähe, seine Umarmung wünscht. Sich hasst, sich niemals so akzeptieren würde. Ich finde diese ganzen Entwicklungen so unglaublich schwierig, da die Autorin immer wieder Wandlungen vornimmt, ohne irgendwelche Beweise für diese Veränderung. Und nein, ein angebliches Naturtalent im allem reicht auch nicht aus. Und Warner. Kommen wir bitte auch darauf zu sprechen. Oh wau. Was hier geschaffen wurde, war so dermaßen verwirrend. Es heißt nicht, dass ich in diesen Szenen nicht auch Mitleid mit Warner hatte. Natürlich habe ich Warnen besser kennengelernt, was natürlich die volle Absicht der Autorin war. Und klar habe ich durch mein Mitleid Zuneigung gehabt. Aber es muss immer noch vor Augen gehalten werden, dass er wirklich ein Monster war und ist. Es hat sich an ihm nichts geändert. Auch nicht die Besessenheit/ Verliebtheit gegenüber Juliette. Die Autorin hat mir in diesen Seiten aufgezeigt, dass man natürlich jedem einen zweite Chance geben soll. Er hat gemordet. Schwamm drüber. Er hat gefoltert. Ach ist doch gar nicht so schlimm. Er hat jemanden seiner Freiheit beraubt. Quatsch, alles gut. Er empfindet keinerlei Mitgefühl für andere. Völlig normal. Aber selbstverständlich muss man diesem Menschen als einen guten Menschen bezeichnen, der im Inneren einen guten Kern hat. Wann verdammt kann solch eine Wendung denn von jetzt auf gleich passieren. Wenn nicht mal Anzeichen einer Veränderung von ihm gezeigt wird( auch die Hundszene zählt nicht). Spoiler Ende!! Für mich fühlt sich bis jetzt sehr wenig in diesem Teil richtig an, weil ich mit den Entwicklungen ernsthaft zu kämpfen habe. Deshalb von mir nur 2 1/2 Sterne.

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