stefan182
Inhalt: Vor 14 Jahren kidnappte ein Serienmörder die damals jugendliche Ellery Hathaway. Als einziges seiner Opfer konnte sie vom FBI-Agenten Reed Markham befreit werden. Mittlerweile arbeitet Ellery in einem kleinen Ort als Polizistin. Obwohl dort niemand von ihrer Vergangenheit weiß und sie sich so weit wie möglich abgeschottet hat, bekommt sie seit drei Jahren anonyme Geburtstagskarten. Zeitgleich verschwindet jährlich, sobald ihr Geburtstag näher rückt, ein Mensch aus ihrem Wohnort. Hathaway sieht darin das Muster eines Serienmörders, doch ihre Kollegen glauben ihr nicht. Es bleibt ihr nur noch eine Möglichkeit: Sie wendet sich an Reed Markham. Persönliche Meinung: "Wie viele willst du töten" ist ein Kriminalroman mit Thriller-Elementen. So gibt es einerseits klassische Ermittlungsarbeit in den Vermisstenfällen, falsche Fährten und einige Dinge, die im Nachhinein nicht so eindeutig sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Dabei ist "Wie viele willst du töten" gut durchdacht. Andererseits werden auch einzelne Thriller-Elemente eingestreut, die die latente Bedrohlichkeit der Situation für Ellery veranschaulichen (anonyme Briefe und SMS; das Gefühl, beobachtet zu werden; Gegenstände, die am Fundort nichts zu suchen haben). Daher verläuft die Handlung auch eher unblutig. „Wie viele willst du töten“ lässt sich sehr flüssig lesen und ist fesselnd geschrieben, was auch mit den Cliffhangern zusammenhängt, die sich am Ende vieler Kapitel finden. Die Spannungskurve, in der viele (kleinere) Geheimnisse aufgedeckt werden, hat mir ebenfalls gut gefallen. Ellery und Reed sind als tragische Figuren charakterisiert: Ellery ist gezeichnet von ihrer Entführung und Reeds Karriereweg ging nach seinem Ermittlungscoup bergab, sodass ihn Unsicherheiten plagen. Aufgrund des isolierten Lebens von Ellery ist der Täterkreis allerdings begrenzt, sodass man dem Täter im Vergleich zu anderen Krimis leichter auf die Schliche kommen kann.