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sommerlese

Posted on 24.5.2020

Eiderstedt: Die Hochzeit von Oma Else und ihrem Doktor steht bevor. Es ist für alles gesorgt, für das leibliche Wohl sorgt der Caterer, die Friesentorte ist bestellt und für die musikalische Begleitung der Feier reist die bayerische Combo "Gevatter Blechschuss" an. Doch dann muss die Hochzeitsfeier kurzfristig auf das Festivalgelände verlegt werden, denn dort soll die Combo einspringen. Leider wird die Feier von einem Giftanschlag überschattet. Es hat den Totengräber Rudi erwischt, vergiftet durch ein Stück von Omas Friesentorte. Diesen humorvollen regionalen Küstenkrimi habe ich mir passend für meinen Urlaub auf Eiderstedt zugelegt. Es ist der zweite Band der Reihe um Oma Else, jedoch gut ohne Vorkenntnisse zu lesen. Witzig, unterhaltsam und leicht kommt dieser Krimi daher. Der einfache Sprachstil liest sich flott, der O-Ton der Küstenbewohner wird gut getroffen und der Krimi ist einfach zu lesen. Wie erwartet hat mich dieser Küstenkrimi gut unterhalten, besonders der regionale Aspekt hat mir gut gefallen. Krimitechnisch gibt es eher keine schwierige Ermittlung zu verfolgen. Eher zufällig löst Oma Else einige Fakten durch reine Beobachtung auf. Es herrscht für so ein kurzes Buch ein großes Personenaufkommen, ein nachfolgendes Personenregister bringt jedoch Ordnung und Erklärung in den Haufen. Es sind die besonderen Charaktere, die mit typischen Facetten ihrer Sprache und Regionalität eine humorvolle Beobachtung ermöglichen. Man kann sagen, das die speziellen Dialekte der Nordfriesen und Bayern aufeinanderprallen. Auch die landestypische Kulinarik kommt nicht zu kurz. Friesentorte besteht aus Blätterteig, Sahne und Pflaumenmus. Nur in diesem Krimi wird dort Gift beigemischt. Mir hat dieser Krimi eine Regenpause an der See versüßt und die humorvolle Beobachtung von Land und Leuten ermöglicht.

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