sinnesgleich
In „Outline“ von Rachel Cusk geht es um die Schriftstellerin Faye die nach Athen reist, um dort einen Schreibkurs zu geben. Während ihre eigenen Verhältnisse weitestgehend im Dunkeln bleiben, trifft sie auf ihrer Reise die verschiedensten Menschen und erfährt deren Lebensgeschichten. Was so poetisch und tiefgründig begann, verlief sich schnell in einem ziellosen Geplätscher. Die Idee hinter der Handlung sagt mir eigentlich sehr zu, und ich fand interessant so viele verschiedene Lebensgeschichten zu erfahren. Faye‘s Bekanntschaften erzählen von Ängsten, Begierden und Versäumnissen. Die Gespräche machen einmal mehr deutlich, dass jeder von uns sich in seinen ganz eigenen kleinen Kosmos bewegt, und eigene Probleme hat. Der Schreibstil ist sehr bildgewaltig und mehrdeutig. Ich hab mir bei stellenweise viel angestrichen, die Bedeutung des gesagten war schön aber in Erinnerung geblieben sind mir trotz allem nur wenige der Unterhaltungen und Bekanntschaften. Die Personen waren formlos und glichen einander so sehr, dass ich sie manche von ihnen nicht mehr auseinander halten konnte. Zudem wartet man während des Lesens vergeblich darauf etwas über die Protagonistin zu erfahren. Das bleibt leider bis zum Schluss fast gänzlich aus. Vieles des erzählten war absolut belanglos und zog die Handlung unnötig in die Länge. Für mich ist „Outline“ ein klassischer Fall von kann man lesen, muss man aber nicht. Das Setting, Athen, ist toll gewählt. Der Schreibstil und die bildgewaltigen Vergleiche stechen heraus. Die Handlung an sich ist jedoch seicht und nicht sonderlich aussagekräftig. Ich hab jedoch im Gefühl, dass ich das Buch vielleicht einfach zur falschen Zeit gelesen habe. Vielleicht hätte es mir sonst besser gefallen.