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frauschafski

Posted on 24.5.2020

Ein teuflisches Gedankenexperiment Da hat sich Andreas Eschbach was getraut. Schnappt sich die dunkelste Stunde unserer Geschichte und überlegt sich, was wäre gewesen, wenn die Nazis damals schon die Überwachungsmittel gehabt hätten, die uns die Technik heute bietet. Und dann denkt er den Gedanken weiter, schafft zwei Figuren für seinen Roman, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und lässt sie im „Nationalen Sicherheits Amt“ (NSA) arbeiten. Dem Ort, wo die Überwachungsmaschinerie via Komputer zusammenläuft, dem Ort wo der eigentliche Krieg stattfindet. Äußerst intelligent greift Eschbach reale Figuren und Gegebenheiten auf und lässt sie mit den Möglichkeiten des technischen Fortschritts verschmelzen. Im Hintergrund immer die Frage: Was hätte sich geändert, welche Ereignisse hätten nicht oder ganz anders stattgefunden? Der Verlauf der „neuen“ Geschichte bleibt völlig plausibel. Allein die frühe Entwicklung des Komputers habe ich nicht richtig nachvollziehen können und war in meinen Augen etwas zu schnell abgehandelt. Fakt ist aber: Die Bedrohung durch Hitlers Macht und der seines gesamten Regierungsstabes ist kaum zu bremsen. Und so mag es zwar Auflehnung im Kleinen geben, ab und zu sogar einen Hoffnungsschimmer, aber eines ist klar: Hoffen darf man bei diesem Buch nicht zu viel. Fazit: Übrig bleibt ein Gefühl von großer Bitterkeit. Letztlich müssen wir alle dankbar sein, dass Hitler die technischen Möglichkeiten noch nicht hatte. Umso größer ist jedoch die Gefahr, sollte ein weiterer Weltkrieg ausbrechen.

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