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Posted on 23.5.2020

Da sich meine Rezension auf Teil 5.1 der Red Rising Reihe bezieht, beinhaltet sie Spoiler zu den vorherigen Bänden. Diese „zweite Trilogie“ der Red Rising Reihe, ist in meinen Augen schon irgendwie anders, als die ersten drei Teile. Die Atmosphäre hat sich verändert, die Charaktere sind inzwischen 10 Jahre älter, reifer, aber auch einfach erschöpft von den vielen Jahren des Krieges. Mir ist bereits bei Band 4 aufgefallen, dass mir die erste Trilogie besser gefallen hat. Das bedeutet natürlich nicht, dass Band 4 und Band 5.1 – auf den ich mich hier natürlich hauptsächlich beziehen werde – schlecht gewesen wären. Das ist einfach meckern auf drecksverdammt hohem Niveau. Ich bin immer noch sprachlos über dieses unglaubliche Worldbuilding. Diese Welt, das System, der Krieg – es ist einfach absolut genial, was Pierce Brown da erschaffen hat. Ich habe wirklich selten Bücher gelesen, die so wahnsinnig komplex in ihrem Aufbau waren und so tiefgründige Charaktere hatten, wie in der Red Rising Reihe. Ich muss sagen, dass ich immer noch etwas zwiegespalten bin, was die neuen Sichten angeht. Die ersten drei Teile wurden aus Darrows Sicht erzählt, aber ab Band 4 hat sich das geändert. Wir bekommen mehr Einblicke in die Gedanken, Empfindungen und die Vergangenheit anderer Charaktere – zum Teil auch einfach aus dem Grund, weil es inzwischen noch viel mehr Handlungsstränge gibt, die an unterschiedlichen Orten spielen. Prinzipiell gefällt mir das eigentlich sehr gut. Das Problem ist nur, dass für mich irgendwie dadurch ein wenig Spannung eingebüßt wurde, da mich nicht immer jeder Handlungsstrang so sehr interessiert hat, wie andere. Der Einstieg in Band 5.1 viel mir überraschend schwer. Das hat mich wirklich extrem gewundert, da ich Band 4 erst zwei Wochen vorher gelesen hatte und eigentlich noch komplett in der Story und Welt drin war. Die Erklärung ist aber ganz einfach: im ersten Part des Buches wechselt die Erzählperspektive nur zwischen Darrow und Lysander – und es geht wirklich nur um den Krieg. Kämpfe, strategische Besprechungen etc. Normalerweise finde ich solche Kämpfe sehr interessant und Pierce Brown schreibt diese auch immer extrem spannend und detailliert. Aber hier hat sich das über 200 Seiten gezogen und war mir irgendwie einfach zu viel. Zumal die Sprüche und der Humor, die solche Szenen oft aufgelockert haben, einfach dieses Mal fehlten, da gewisse Charaktere zu dem Zeitpunkt auf einem anderen Planeten waren. Part 2 hat mich dann aber wieder völlig mitgerissen und begeistert. Es war wieder wahnsinnig spannend und dieses Mal richtig interessant, Mustangs Gedanken und Handlungen mitzuverfolgen. Es bliebt dann auch bis zum Ende extrem spannend und ich war ziemlich frustriert, als ich dann die letzte Seite erreicht hatte und einfach nur weiterlesen wollte. (Zum Glück erscheint Band 5.2 ja aber bald!) Band 5 heißt „Das dunkle Zeitalter“ und das spiegelt sich auch in der Atmosphäre der Geschichte wider. Es war düster, manchmal fühlte es sich schon fast hoffnungslos an und ich habe auch die ein oder andere Träne vergossen. Ich befürchte, dass ganz ganz GANZ üble Sachen im zweiten Teil passieren werden und ich bin mit machen Entwicklungen überhaupt nicht einverstanden. (Autoren sind doch manchmal wirklich richtig gemein!) Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie der Krieg weiter geht und was mit den Charakteren noch so passiert. Wie gesagt – ich habe wirklich Angst. Zu den Charakteren selbst brauche ich ja eigentlich nicht viel zu sagen – sie sind einfach genial und ich liebe sie. Manche haben mir gefehlt, weil sie in diesem Band nicht sonderlich präsent waren, aber ich hoffe einfach, dass sie im zweiten Teil wieder auftauchen. Auch wenn ich jetzt etwas gemeckert habe – wie gesagt, es ist wirklich meckern auf sehr hohem Niveau, aber ich muss das ja irgendwie in der Bewertung widerspiegeln lassen – bekommt das Buch 4/5 Sterne. In meinen Augen war Band 5.1 – und auch Band 4 – etwas schwächer als die ersten drei Teile, die mich ja völlig umgehauen und absolut sprachlos zurückgelassen haben. Nichtsdestotrotz immer noch eine richtig starke Sci-Fi-Reihe, mit großartigen Charakteren, einer sehr komplexen Welt und Story und einem tollen Schreibstil des Autors. Red Rising zählt immer noch zu meinen absoluten Lieblingsreihen und ich kann wirklich nur empfehlen, Darrow und seinen Howlern eine Chance zu geben.

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