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damarisdy

Posted on 23.5.2020

Ich habe mich sehr gefreut, dass mir der LYX-Verlag das Rezensionsexemplar von "All Saints High - Die Prinzessin" von L. J. Shen zur Verfügung gestellt hat, auf welches ich durch sein hübsches Cover aufmerksam wurde. Mir gefallen typografische Cover mit Pastelltönen immer besonders :) Vielen Dank an dieser Stelle noch mal für das Buch! Die Autorin war mir bislang noch nicht bekannt, obwohl ich bereits vieles über ihre Bücher gehört habe. Dieser erste Teil der Reihe "All Saints High" ist also mein erstes Werk von L. J. Shen und ich war sehr neugierig, was mich erwarten würde. Der Leser taucht in die Welt der Daria Followhill ein, einem verzogenen und reichen Teenagermädchen. An der All Saints High ist Daria die beliebteste Schülerin und sie dürfte ein Leben in Hülle und Fülle führen – doch dem ist nicht so. Aufgrund einer Entscheidung in ihrer Vergangenheit aus Eifersucht, die das Leben von Silvia Scully, der Erzfeindin von Daria, maßgeblich veränderte, ist Daria nicht mehr die selbe. Immer mehr verzehren sie die Schuldgefühle und diese werden auch durch Silvias Zwillingsbruder Penn nicht weniger, der plötzlich in ihr Leben tritt und bei ihr und ihrer Familie wohnen soll. Die Dinge nehmen ihren Lauf... Ich habe so meine Schwierigkeiten mit den Protagonisten warm zu werden. Daria ist nicht die Sympathieträgerin, die ich mir gewünscht habe. Allerdings kann ich sie nach und nach immer besser verstehen und lerne ihre Motive kennen. Auch bei Penn weiß ich lange nicht, was ich von ihm halten soll. Auf welcher Seite steht er wirklich? Dass ich Silvia von Anfang bis Ende nicht wirklich ausstehen kann, ist den meisten Mitlesern/-innen wohl verständlich :D aber auch sie hat ihre begründeten Motive... trotzdem ist es auf Seiten beider Mädchen keine Lösung, SO gegeneinander anzugehen. Da habe ich mich manchmal echt wie im falschen Film gefühlt, bei den ganzen Intrigen und Streitereien. Dennoch sind manche Konflikte zwischen den Protagonisten wirklich spannend und im positiven Sinne nervenaufreibend! Die Wortgefechte zwischen Mutter und Tochter sind zum Beispiel wirklich interessant und ich frage mich, wie sich ihre Beziehung im Laufe der Geschichte noch entwickeln wird! Auch habe ich mich lange gefragt, was zwischen Daria und ihrem Schulleiter abgeht, was mich schlussendlich mächtig schockiert. Da hat Daria sich wirklich selber geknechtet... Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildgewaltig und poetisch und lässt sich flüssig lesen. Es wird aus den Ich-Perspektiven von Penn und Daria, aber auch einmal von deren Mutter und Vater berichtet. So bekomme ich den größtmöglichen Zugang zu ihren Persönlichkeiten – auch wenn mir hier keiner so richtig ans Herz wachsen wollte. Manchmal sind die Formulierungen aber auch recht derb, was in einem großen Kontrast zu dem üblichen, sanfteren und künstlerischen Schreibstil steht. Diese beiden Varianten harmonieren meiner Meinung nach nicht besonders miteinander. Ein weiterer Kritikpunkt stellt für mich die ein oder andere unrealistische Handlung, gerade zum Ende hin, dar. Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch fesseln, wenn ich auch mit ein wenig Müh den Überblick über viele verschiedene Protagonisten behalten musste. Die Geschichte zeigt aber schön auf, was es heißt reinen Wein einzuschenken, zu verzeihen und wieder eine Familie zu werden, das sind für mich wirklich positiven Aspekte :) Die erotischen Parts haben mich nicht wirklich überzeugen und anregen können, sie waren mir zu gefühllos. Der gegenseitige Hass war mir hier einfach zu groß. Für eine solide Geschichte, die es so in der Form noch nicht gab, vergebe ich 3 Sterne und rate einfach: Macht euch euer eigenes Bild :) ***

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