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moniszeitreise

Posted on 23.5.2020

„As Old as Time“ von Liz Braswell ist der 2. Roman aus Disneys „A Twisted Tale“-Reihe. Hier wird „Die Schöne und das Biest“ neu erzählt mit der Prämisse, dass Belles Mutter die Zauberin war, die den Prinzen in ein Biest verwandelt. Ich mag die Prämisse dieses Buches, hätte mir aber tatsächlich eine ganz andere Geschichte darunter vorgestellt als ich sie letzten Endes bekommen habe. Die Autorin hat sich hier etwas sehr Interessantes ausgedacht, dass thematisch her nah am Film ist, aber doch auch ganz anders. Ich habe das Buch auf Englisch gelesen. Im Großen und Ganzen war es gut verständlich, aber manchmal hatte ich mit dem Satzbau etwas Probleme und musste den ein oder anderen Satz nochmals lesen. So sehr uns die Kommata und seine Regeln im Deutschen nerven, so gut strukturieren sie doch einen Satz, habe ich diesmal festgestellt. Für mich hat die Geschichte sehr lange gebraucht bis sie richtig in die Gänge kam. Erst das letzte Viertel des Buches wird richtig spannend. Ich fand es interessant mehr zur Vergangenheit von Belles Eltern zu erfahren, auch wenn mir hier Einiges sehr undurchsichtig erschien. Die Teile der Geschichte, die so sind wie im Film, konnten mich nicht wirklich überzeugen. Wenn man die Geschichte als Buch liest, merkt man doch sehr, wie viel von der Fröhlichkeit und den Liedern im Film abhängt. Man verbindet ein sehr bestimmtes Gefühl mit Disney-Filmen und den bekommt man hier definitiv nicht. Die Idee in dem Buch finde ich dennoch toll, auch wenn sie dem Ganzen eine deutlich düstere Richtung gibt. Wir befinden uns in der echten Welt und zwar im Frankreich im Zeitalter der Aufklärung und es gibt hier ein Dorf in dem die sogenannten les charmantes zusammen mit den les naturels leben. Die charmantes werden immer mehr ausgegrenzt und letzten Endes auch verfolgt. Immer mehr von ihnen verschwinden oder fliehen und in Belles Dorf viele Jahre später erinnert sich niemand mehr daran, dass es les charmantes überhaupt mal gab. Das Konzept des Buches eröffnet einem neue Sichtweisen auf die Geschichte, was ich sehr interessant fand. Gut gefallen hat mir, wie dies immer wieder mit Elementen aus dem Film verbunden wurde und dieses dann in eine etwas andere Richtung gelenkt wurde. Der Roman spricht ein wichtiges Thema an und kann so zum Nachdenken und Hinterfragen anregen. Es ist nicht für kleine Kinder geeignet, sondern spricht als Zielgruppe denke ich eher Jugendliche an. Mit den Personen im Buch habe ich mitgefiebert, insbesondere mit Belle und Maurice, ihrem Vater. Belle kommt hier anfangs sehr perfekt rüber, aber auch sie kann in dieser Geschichte noch etwas dazulernen. Das Biest hat durch diesen Roman einige Facetten hinzugewonnen. Dadurch, dass man auch etwas über seine Eltern und seine Erziehung erfährt, versteht man das Verhalten des Biestes besser. Lumière sowie seinen besten Kumpel, die kleine Standuhr, Miss Potts und den kleinen Tassilo habe ich als genauso sympathisch empfunden wie im Film, aber auch hier erfahren wir mehr über deren Vergangenheit. Fazit: Eine Buch, das mit seiner Idee besticht, aber leider deutlich zu lange braucht, um richtig in Gang zu kommen. Empfehlenswert für alle, die düstere Versionen der bekannten Disney-Klassiker lesen möchten. Wer die fröhliche Leichtigkeit der Filme erwartet, ist bei dieser Reihe an der falschen Adresse.

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