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vronika22

Posted on 22.5.2020

Eigentlich sind historische Romane nicht mein Genre und ich meide sie normalerweise eher. Eine große Ausnahme bilden die Romane von Teresa Simon. Sie versteht es mich mit ihren historischen Romanen immer wieder einzufangen und zu begeistern. Ihr neuster Roman „Die Lilienbraut“ spielt in Köln. Auch diesmal verknüpft die Autorin die Vierzigerjahre und Kriegswirren wieder sehr gekonnt mit einem interessanten Strang der Gegenwart. Ich glaube dass diese Verknüpfung von Historie mit Gegenwart es ist, was ihre Bücher für mich so interessant macht. Dadurch lässt sie jedesmal wieder ein Stück Historie lebendig werden. Im Plot der Vergangenheit geht es um die junge Nellie, die bei 4711 einen Job als einfache Angestellte antritt. Es stellt sich heraus, dass sie einen besonders guten Geruchssinn hat. Darum kommt sie ins Duftlabor und darf bei den Neukompositionen mitmischen. Auch im Strang der Gegenwart geht es um zauberhafte Düfte. Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld eröffnet die alleinerziehende Mutter Liv dank einer Erbschaft den Laden „Göttliches Düftchen“. In beiden Handlungssträngen hat es Teresa Simon wieder geschafft mich gleichermaßen zu begeistern. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und schildert wirklich traurige Realität. Aber trotzdem ist das Buch wunderschön zu lesen und es hat mich erneut mitten ins Herz getroffen. Ich habe mit den Protagonisten gebangt, gezittert und gelitten. Gleichzeitig habe ich aber auch die Möglichkeit gehabt Hoffnung zu schöpfen und mich mit ihnen zu freuen. Man merkt, dass die Autorin für diesen Roman wieder ausgezeichnete Recherchearbeit geleistet hat. Sowohl mit Düften, als auch mit der Stadt Köln und natürlich mit dem Zweiten Weltkrieg hat sie sich ausgiebig befasst, so dass sie wirklich weiß, wovon sie schreibt. Auch ist der Schreibstil des Buches wieder ganz wunderbar. Teresa Simon schafft es mit einer tollen Mischung aus Ernsthaftigkeit und absolutem Tiefgang, sowie auch viel Romantik und Gefühl, abgerundet mit etwas humorvollem Charme ein tolles Gesamtpaket abzuliefern, bei dem auch diesmal wirklich alles wunderbar stimmig ist. Zugleich war das Buch auch richtig fesselnd und ich konnte es kaum noch aus der Hand legen. Viel zu schnell war ich deshalb durch die knapp 500 Seiten durch. Auch wenn ich mich anfangs gefragt habe, wie der Titel diesmal zum Inhalt passt, so musste ich dann am Ende feststellen, dass sowohl Cover, als auch Titel wieder wunderbar zum Inhalt passen. Fazit: Ein absolut wunderbarer Roman, der sehr berührend ist, und mitten ins Herz trifft. Teresa Simon ist hier wieder ein absolutes Meisterwerk gelungen. Für mich auf jeden Fall eines der Highlights 2020, die man unbedingt gelesen haben sollte.

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