sbs
Sophie lebt in Frankreich während des ersten Weltkriegs. Ihr Mann kämpft für ihre gemeinsame Heimat gegen die Deutschen, während Sophie alles tut, um ihre Familie durch die schwierige Zeit zu bringen. Was immer schwieriger wird, denn sie bekommen nicht nur zu wenig zu essen und werden von den Deutschen ständig schlecht behandelt, nein auch in der Dorfgemeinschaft machen sich Neid und Missgunst breit, denn sie und ihre Schwester werden gezwungen für die deutschen Besatzer zu kochen. Dabei kommt es immer wieder zu Kontakten zwischen Sophie und dem Kunstliebhaber und deutschen Kommandanten, der ein Porträt Sophies immer und immer wieder betrachten muss – eine schicksalshafte Begegnung, die einiges an Spannung und Dramatik bietet…100 Jahre später trauert Liv noch immer um ihren Mann David, der bereits vor vier Jahren verstarb. Sie hat finanzielle Probleme und Freunde ermuntern sie immer wieder nach vorne zu schauen. Das tut sie auch, ahnt aber noch nicht, dass ihr liebstes Gemälde, welches ihr David bei einer Hochzeitsreise schenkte, in Gefahr ist. Wird Liv das Bild behalten können oder wird sie ihre finanziellen Probleme mit einem Schlag loswerden können? Nachdem mir „Die Tage in Paris“ vor einiger Zeit schon sehr gut gefallen hatte, war es nur folgerichtig auch „Ein Bild von dir“ zu lesen und vorab: ich wurde nicht enttäuscht! Das Wiedersehen mit den beiden, sehr starken Frauen, die in völlig verschiedenen Welten leben, aber trotzdem jede ihren Kampf kämpfen muss, hat mir gefallen. Sie sind emotional, haben ein großes Herz und stehen für sich und ihre Überzeugung ein – koste es, was es will. Mit dem Buch hat Moyes mich wieder komplett überzeugt. Sie beschrieb sowohl die Irren Wirren im ersten Weltkrieg, als auch die aktuelle Zeit mit den jeweiligen Herausforderungen sehr gut. Faszinierend fand ich die Verbindung der beiden Frauen über ein Bild und wie alles miteinander zusammenhing. Was die Deutschen der französischen Bevölkerung zugemutet haben, wurde sehr eindrucksvoll beschrieben, hat gefesselt und das Weglegen des Buches fast unmöglich gemacht. Der gegenwärtige Handlungsstrang war zunächst ein wenig schwächer, da sich Liv zu sehr um ihre Trauer und sich selbst sorgte, aber es entwickelte sich schnell zu einem ebenfalls unterhaltsamen Strang. Ein Generationenroman, der geschichtliches und künstlerisches wunderbar kombiniert und mich immer wieder positiv überrascht hat. Der Schreibstil ist typisch Moyes gut zu lesen, spannend und fesselnd, gespickt mit einer Prise Humor und vielen unterhaltsam verpackten Informationen beispielsweise zum ersten Weltkrieg, Kunstraub und seine Folgen