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Die Angst kann eine furchtbare Waffe sein und genau das macht sich der Täter in „Wahllos“ zunutze. Er verschließt die Notausgänge eines Nachtclubs und zündet ein Feuer – in der Massenpanik (die ich genial beschrieben fand), kommen zahlreiche Menschen zu Schaden, einige zahlen sogar mit dem Leben. Kathryn Dance, die in einem Verhör kurz zuvor Mist gebaut hat und degradiert wurde, soll eigentlich nur Versicherungen überprüfen, stolpert dann aber über schier unglaubliche Hintergründe. Mit einer Massenpanik ist es nicht getan, außerdem kommen in der Region immer mehr Hassverbrechen vor, ein Kartell bereitet Sorgen…viele Fronten, an denen es brenzlig wird. Ich bin Deaver-Fan durch und durch und auch dieser vierte Teil der Kathryn Dance Reihe hat mich auf ganzer Linie überzeugt, wenn der Beginn auch etwas langsam war und sich erst nach und nach die volle Spannung in der vielschichtigen Geschichte entwickelt hat. Die Ermittlungen sind gewohnt spannend, der Täter recht früh bekannt (es bleibt trotzdem spannend, weil man weder die Hintergründe kennt, noch welche Taten noch folgen werden) und auch das Privatleben der Ermittlerin nimmt wieder einen gewissen Stellenwert ein. In allen Ebenen warten waschechte Überraschungen auf den Leser. Man möchte irgendwann gar nicht mehr aufhören zu lesen und da tut der gut lesbare, flüssige Schreibstil sein übriges. Je weiter die Ermittlungen vorankommen, desto mehr hetzt der Leser mit, denn die Ereignisse überschlagen sich, Dance scheint mit diesem Täter an ihre Grenzen zu stoßen. Immer wieder ist er ihr eine Nasenlänge voraus… Dance ermittelt wieder mit Michael O´Neil und anderen bereits bekannten, interessanten Charakteren, die eventuell in ihrer Summe etwas überfordern, wenn man die Reihe mittendrin beginnt. Für Deaver-Fans und solche die es werden wollen (auch wenn ich empfehle die Reihe vorne zu beginnen, lässt sich dieser Band auch unabhängig und ohne Vorkenntnisse lesen).