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sbs

Posted on 22.5.2020

Warum töten Menschen? Meist gibt es gut ersichtliche Motive, beispielsweise seien hier Rache, Bereicherung oder Verschleierung genannt. Doch nicht immer gibt es ein Motiv. Handeln solche Täter aus reiner Mordlust? Brauchen sie den Thrill, den besonderen Kick? Der Autor schildert entlang verschiedenster Fälle recht lebensnah was solche Täter angetrieben hat. Die Fälle waren teilweise wirklich sehr schaurig und man fragt sich, was in solchen Menschen vorgeht. Wie kann man einen Menschen töten, nur um zu erfahren, ob man töten kann und was mit dem Menschen passiert, wenn man ihn tötet? Wie kann eine Gruppendynamik zur finalen Eskalation führen? Sind die Medien ein Problem? Sind eine schwierige Kindheit, Alkoholismus und Drogenkonsum Voraussetzungen oder kann auch ein scheinbar unbescholtener Bürger plötzlich Lustmord entwickeln? Fragen über Fragen, denen sich der Autor im Anschluss an die Fallwiedergabe widmet. Nicht immer kann er eine finale Antwort geben, was ich jedoch äußerst positiv finde, da er mit offenen Karten spielt und nicht einfach irgendwelche Behauptung aufstellt, welche (nicht nicht) wissenschaftlich verifiziert werden konnten. Der Autor beschreibt die Fälle sehr anschaulich, (an mancher Stelle fast zu) bildhaft und gut nachvollziehbar. Alle Fälle sind interessant und recht spannend. Er vermochte sogar einen mir bereits bekannten Fall spannend zu präsentieren, weil er einfach sehr in die Tiefe geht, sowohl Tathergang, als auch die „Motivation“ und Entwicklung des Täters betreffend. Was das Gelesene besonders gruselig macht – es wird ganz deutlich, dass es bei der reinen Mordlust eines Täters wirklich jeden treffen kann, auch Menschen, die sich nie was zu Schulden kommen ließen und sich nicht in “gewissen Kreisen“ bewegen. Unter dem Strich hat mich das Buch sehr gefesselt und es war ganz sicher nicht mein letztes Buch dieses Autors, auch wenn mich manche Sequenz wirklich schaudern ließ…

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