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Posted on 22.5.2020

Jamal geht seinem täglichen Training nach, als er einen roten Schal findet. Während ihn dies noch wundert, entdeckt er plötzlich an den Klippen eine junge Frau. Er kann sie vom Selbstmord nicht mehr abhalten. Jamal trifft keine Schuld – oder etwas doch? Kurze Zeit später hat ihn die Polizei im Visier, doch nicht nur für diesen Todesfall, sondern für weitere Morde von vor über zehn Jahren scheint Jamal verantwortlich zu sein. Wie soll er seine Unschuld beweisen? Zunächst musste ich mich ein wenig an den fast schon zu ruhigen Stil gewöhnen, was mir recht schnell gelungen ist, jedoch musste ich mich dann schnell fragen, was da eigentlich gespielt wird. Ist Jamal tatsächlich ein Täter oder wird er zu Unrecht verdächtigt? Der Leser wird auf zahlreiche falsche Fährten gelockt und wenn man glaubt den Durchblick zu haben, kommt es doch wieder ganz anders. Das Ganze ist sehr raffiniert konstruiert, durch viele Wendungen spannend und fesselnd geschrieben. Insbesondere die Schilderungen aus Jamals Sicht sind sehr gelungen; seine Verzweiflung ist spürbar und seine Versuche seine Unschuld zu beweisen sind unterhaltsam. Trotzdem hatte ich zwischenzeitlich meine Zweifel, dass alle Ungereimtheiten noch logisch aufgelöst werden können. Nur so viel: Das ist dem Autor wirklich gut gelungen! Nebenbei weckte der Autor schöne Erinnerungen an die Normandie, auch wenn die Geschichte sich nur selten mit der wunderschönen Gegend direkt auseinandersetzte – positiv ist hier allerdings anzumerken, dass auch die gängigen Klischees fehlen. Bei französischen Autoren war ich bisher häufig recht skeptisch, aber ich wurde erneut eines besseren belehrt. Es war für mich das erste Buch des Autors, jedoch ganz sicher nicht das letzte. Ich kann das Buch nur empfehlen!

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