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damarisdy

Posted on 22.5.2020

Nachdem ich bereits so viel Positives über die Autorin Julia Rogasch gehört habe, es bei verschiedenen Leserunden auf Lovelybooks leider aber bislang nicht geklappt hat,, freute ich mich besonders über ihr neues Werk "Das Glück zwischen den Dünen: Ein Sylt-Roman". Ich richte meinem Dank dem Forever Verlag aus, welcher mir das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Es versteht sich von selbst, dass meine Meinung davon nicht beeinflusst wird. Ausschlaggebend für die Buchanfrage war hier für mich zum einen der Name der erfolgreich zu scheinenden Autorin und zum anderen der idyllisch klingende Klappentext. Das Cover entspricht weniger meinem persönlichen Geschmack, passt aber perfekt zum Inhalt der Geschichte. Gespannt startete ich hier zu lesen und freute mich darauf Frau Rogasch' Schreibstil und Ideenreichtum kennen zu lernen. Schnell tauche ich hier in die Welt von Sophie ab, um die sich die Geschichte hauptsächlich dreht. Als Verlobte eines gutaussehenden und recht gut betuchten jungen Mannes, Philip, und einer Anstellung in dessen Firma, müsste es Sophie doch eigentlich richtig gut gehen. Doch Fehlanzeige. Das, was ihr fehlt, kann nicht durch Reichtum, Sicherheit oder Ansehen ersetzt werden. Sophie wird immer unsicherer, was die geplante Hochzeit angeht, zumal ihr Verlobter ihr bei der Planung kaum Freiheiten gewährt und schlichtweg selber die Zügel in der Hand hält. Und dann soll die Trauung auch noch einem Ort stattfinden, indem Sophie einst ihre beste Freundin unter tragischen Umständen verlor. Dieses Ereignis hat sie leider immer noch nicht verwunden. Auch Sophies Eltern, insbesondere ihre Mutter, stehen eher hinter Philip, als hinter ihrer eigenen Tochter. Nur auf ihre leicht verschrobene Tante Änne ist Verlass, mit der sie kurz vor der geplanten Hochzeit nach Sylt reist, um sich noch einmal alles durch den Kopf gehen zu lassen. Dort trifft nicht nur Sophie auf einen alten Bekannten, der sich heimlich still und leise in ihr Herz schleicht... Es wird durchweg in der Ich-Form von Sophie im Präteritum berichtet, was mir den größtmöglichen Zugang zu ihrer Persönlichkeit gewährt. Ich dringe tief in ihre Gedanken und Gefühlswelt ein und erlebe auch den vermeintlichen Unfalltod ihrer besten Freundin noch mal mit :( Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie schlimm das für sie gewesen sein muss... Doch nicht nur von ihrer Tante Änne kann sich Sophie etwas abschauen, auch ihr alter Freund Klemens hat einen Weg gefunden, mit den damaligen Geschehnissen umzugehen. Er war quasi dabei, als sich er Unfall ereignete und war sonst auch viel mit den beiden Freundinnen zusammen unterwegs. Ihn gewinne ich ihn der Geschichte richtig schnell lieb, sein Herz scheint mir am rechten Fleck zu sein :) Anders als bei Philip, der mir von vornherein unsympathisch ist und sich dieser Eindruck nach und nach nur noch weiter bestätigt, leider. Auch von Sophies Mutter bin ich maßlos enttäuscht. Allerdings lehrt die Geschichte, dass man sich seine Familie nun mal nicht aussuchen kann, jedoch schon, mit wem man sein Leben schlussendlich verbringt. Das schenkt Hoffnung! Der Schreibstil der Autorin ist größtenteils locker und leicht, an der ein oder anderen Stelle holpere ich über manchen Satz, den ich in meinem Kopf umstelle. Glücklicherweise passiert das nur wenige Male zu Anfang der Geschichte. Ansonsten fliege ich nur so durch die Seiten, die mir Sylt prima vor Augen führen und insgesamt sehr atmosphärisch sind. Außerdem gibt es manche brisante und emotionale Wendung, die ich gespannt verfolge. Das Ende ist wirklich zum Dahinschmelzen <3 "Das Glück zwischen den Dünen" verdient meiner Meinung nach 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung *****

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