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sinnesgleich

Posted on 21.5.2020

Maxie, Helena, Rebecca sind Mitte 30 und haben das Gefühl, nun an einem Punkt in ihrem Leben zu stehen, an dem sie Entscheidungen treffen müssen - Entscheidungen darüber, was sie langfristig glücklich machen wird. Wow kann die Frau schreiben! Karaseks Schreibstil ist bild- und wortgewaltig. Die Erzählperspektive wechselte immer wieder zwischen den Protagonistinnen und der Sicht des auktorialen Erzählers, der über die drei berichtet. Denn im Lauf der Geschichte verflechten sich deren Leben durch eine Laune des Schicksals ganz unscheinbar miteinander. Auch wenn die drei sich bzgl. ihrer Lebensstandards sehr ähneln und sie sich daher in ähnlichen Sphären bewegen, was auch schon meine einzige Kritik an der Geschichte wäre, geraten sie in Situationen, mit denen sich so gut wie alle Frauen in ihrem Leben früher oder später vermutlich mal konfrontiert sehen. Dabei wirft die Autorin viele Fragen auf, und nicht auf alle davon gibt es eine Antwort. Schließlich gibt es kein Patentrezept für ein erfülltes Leben: jede Realität ist eine andere - mit unterschiedlichen Wünschen, Chancen und äußeren Umstände. Aber Karaseks Geschichte macht Mut! Zeigt, dass auch Fehler sich, wie Maxies Geschichte beweist, im Nachhinein als Weichensteller für eine bessere Zukunft herausstellen können. Maxie, Helena und Rebecca haben mich mehr als nur einmal dazu gebracht fassungslos den Kopf zu schütteln. Trotzdem konnte ich mich in sie hineinversetzen, die Bredouillen in denen sie sich gefangen sahen nachempfinden. Ihre Probleme sind alltäglich, ihr Benehmen realistisch. Viele Dinge bleiben ungesagt und auch ungefragt. Aber wäre die Geschichte grundlegend anders ausgegangen hätten sie all die Dinge ausgesprochen? Das Ende hat mich glücklich zurückgelassen. Ich habe einiges aus dem Buch mitgenommen, wurde gut unterhalten und die Liste der ungestellten Fragen am Ende hat mich zum nachdenken gebracht. „Drei Wünsche“ ist eine Geschichte von der Liebe und dem Leben, von Fremdbestimmtheit und Selbstverwirklichung, von Ungerechtigkeit und Selbstzweifeln aber auch von Hoffnung. Ich habe es geliebt!

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