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Buchensemble

Posted on 21.5.2020

Was für ein Titel! Juliette ist eine ganz normale junge Frau, mit einem ganz normalen Job und einem auch sonst sehr normalen Leben, die gerne liest. Moment. Was ist eigentlich normal? Und wer bestimmt, was normal ist und warum sollte Juliette sich daran halten. Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich die Immobilienmaklerin auseinandersetzt, nachdem die dem kautzigen Soliman begegnet. Der verlässt sein zuhause niemals und lebt inmitten von Büchern. Nicht nur das, er lebt sogar in Büchern und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die richtigen Bücher an die richtigen Menschen zu bringen. Nachdem Juliette zunächst eine seiner Kuriere wird, muss Soliman überraschend fort und bittet sie, sich um seine Tochter zu kümmern. Juliette krempelt ihr Leben um. Und das nicht nur einmal. Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe: Das Cover unter dem wunderschönen Schutzumschlag angesehen (schlicht weiß) Die enthaltene Bücherliste nach Titeln durchforstet, die ich bereits kenne (zu wenige) Die nächste Lektüre ausgewählt Mein Eindruck zu Das Mädchen, das in der Metro las: Der Titel hält in diesem Fall, was er verspricht. “Das Mädchen, das in der Metro las” liest sich stellenweise recht umständlich. Lange Sätze, Schachteln, Klammern und alles, was die Welt der Zeichensetzung ermöglicht. Dennoch macht das Buch mit ein bisschen Überwindung Spaß. Die junge, aber dennoch etwas schrullige Protagonistin ist gefangen in sich selbst und findet einen außergewöhnlichen Weg, sich selbst und ihrem Leben zu entkommen. Die schwurbelige Sprache passt da manchmal zu ihrem Charakter. Vielleicht ist sie aber auch eine Folge der Übersetzung aus dem Französischen. Neben der komplizierten Leichtigkeit, sticht die Geschichte jedoch mit einigen thematischen Spitzen, die ich nicht erwartet habe. Eingebettet wird die Handlung in ein skurril anmutendes Setting. Die Figuren wirken isoliert, beinahe weltfremd, einige scheinen grundsätzlich nur von Luft und Bücher zu leben, ohne Gedanken an Lebensunterhalt, Beruf und Einnahmen zu verschwenden. An dieser Stelle leite ich gleich zu den Stärken den Buches über: Die vollständige Rezension findest du beim Buchensemble.

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