Peanut
Das Buch beinhaltet sehr aktuelle Themen und greift viele Fragen auf, die man sich Ende 2017 bezüglich der Präsidentschaftswahl in den USA stellte. Man weiß selbst beim Lesen des Klappentextes auf wen hier Bezug genommen wird und es wird auch ein sehr realistisches Szenario aufgegriffen. Auch die anderen Charaktere spiegeln ehemalige bzw. aktuelle Politiker im Weißen Haus wider, was das alles sehr authentisch macht. Allein die Konstellation dieser Menschen gibt genug Stoff für viele verschiedene Handlungsstränge. Der Name des Präsidenten wird übrigens bis zum Schluss nicht genannt. Natürlich sind einige überzeichnet, was das alles aber leider nicht weniger authentisch macht. Die Handlung wird aus der Sicht mehrerer Personen erzählt, was bei Zeiten etwas verwirrend ist. Jedoch hilft es einem auch dabei die Beweggründe derjenigen besser zu verstehen und man wird nicht vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Handlungsstränge werden nach und zusammen geführt. Das Tempo ist zeitweise sehr hoch und die Geschehnisse überschlagen sich quasi. Mir fiel es wirklich schwer das Buch auf Seite zu legen und deshalb hatte ich es innerhalb weniger Tage durch gelesen. Der Schreibstil ist bildhaft und man kann sich alles sehr gut vorstellen. Das Ende ist passend zur Handlung und durchaus realistisch. Der Handlungsstrang rund um den Präsidenten kommt viel zu kurz und hauptsächlich dreht es sich gefühlt um alles andere in Maggies leben. Hier wäre ein anderer Titel und auch ein anderer Klappentext sinnvoll gewesen. So wird einem einiges versprochen, was so nicht im Buch auftaucht. Einige Charakterzüge an Maggie fand ich schrecklich und zeitweise klangen ihre Gedankengänge so, wie sich wahrscheinlich manch ein Mann die einer Frau vorstellt. Einfach nur schrecklich und es schien fast so als wäre sie zeitweise nur auf Matratzensport aus! So etwas muss bei solch einer Handlung einfach nicht sein. Man merkt allein an den Dialogen, dass sich ziemlich wenig Zeit für das Buch als solches genommen wurde. Einiges macht einfach keinen Sinn und vieles hätte man weglassen können. Ansonsten hätte ch dem Buch liebend gerne 4 von 5 Sternen gegeben, aber qualitativ reicht es dafür einfach nicht aus. Scheinbar ist das Buch im Originalen besser, deshalb würde ich auch eher zur Englischen Version raten. Fazit: Hierbei handelt es sich um den 3. Band einer Reihe, wobei man es auch ohne Vorwissen lesen kann. Das Buch stimmt einen nachdenklich und macht klar wie wichtig es ist zur Wahl zu gehen, auch wenn man letztendlich nur das kleinere Übel wählen kann. Es zeigt auch wie verheerend es sein kann, wenn ein einzelner Mensch in einer Demokratie zu viel Macht hat und zu Übersprungshandlungen neigt. Und die jetzigen Schutzmechanismen die einen Missbrauch der Macht verhindern mitunter nicht ausreichend sind. Der Titel "to kill the president" von der Originalfassung passt auf alle Fälle besser zur Handlung als "Der Präsident" und der macht einem auch keine falsche Hoffnung auf einen ganz anderen Fokus bei der Handlung.