annamagareta
Sehr treffender Titel „Die Hölle war der Preis“ ist ein Roman der Autorin Hera Lind, der auf einer wahren Geschichte beruht. Das Hörbuch wird von der Schauspielerin und Sprecherin Svenja Pages gelesen, die die Ereignisse hervorragend vertont hat, so dass ich in den über elf Stunden, die das Hörbuch lang war, durchgehend gefesselt und entsetzt zugehört habe. Gisa – genannt Peasy – und Ed leben mit ihrer mit ihrer vierjährigen Tochter Lilly in der DDR. Ihnen ist klar, dass sie hier ihre Träume und Ziele nicht verwirklichen können und beschließen 1974 zu fliehen. Leider gelingt es ihnen nicht und sie werden wegen Republikflucht verhaftet und Gisa kommt in das Frauengefängnis Hoheneck. Hera Lind erzählt schonungslos, was Peasy in Hoheneck erleben musste Die Zustände sind unfassbar. Schikanen, Erniedrigungen, Demütigungen bis hin zur Folter waren dort an der Tagesordnung und ich habe mich immer wieder gefragt, woher Gisa und die anderen Frauen die Kraft genommen haben, um das durchzuhalten. Alles wird authentisch geschildert und dementsprechend hat mich auch das Hörbuch mitgenommen. Es ist ein Stück Geschichte, das nicht einfach zu ertragen ist, das man aber gehört haben sollte. Leider ist das Buch wirklich nur ein Auszug aus dem Leben von Gisa und ihrer Familie. Am Ende bleiben Fragen offen und ich hätte gerne erfahren, ob Gisas Vorstellungen und Wünsche in Westdeutschland in Erfüllung gegangen sind. Mein Fazit: Es ist ein erschütternder Tatsachenbericht, den es sich lohnt zu hören/lesen.