Merle
In „Der Wind nimmt uns mit“ entführt uns Katharina auf die kleine Insel La Gomera und dort begleiten wir die Reisebloggerin Maya auf der Suche nach ihrem Kindsvater Tobi. Denn nach ihrer gemeinsamen Nacht in Taipeh sollten sich ihre Wege eigentlich nie wieder kreuzen, doch dann erfährt sie, dass er sich auf La Gomera aufhalten soll. Ausgerechnet auf der Insel, auf der auch Mayas Adoptivmutter lebt und mit der sie jahrelang keinen Kontakt mehr hatte. Nur widerwillig fliegt sie hin und dann ist Tobi nicht mal auffindbar und sie steckt eine Woche auf der Insel fest. Und dann ist da auch noch Lasse. . Katharina hat auch dieses Mal wieder Charaktere erschaffen, die mir von Seite eins an sympathisch waren. Besonders Maya wurde mir mit jeder Seite sympathischer. Und auch Fred und Ramon konnten sich in mein Herz schleichen. Der eine ist ein schrulliger Hippie mit Technikabneigung und sie trotzdem gerne nutzt und der andere ist ein ziemlich nackter Hippie, der wenn er Kleidung tragen muss, mit Vorliebe pinke Shorts trägt. Besonders toll fand ich, dass die Geschichte sowohl aus Mayas als auch aus Karolines Perspektive geschrieben wurde. Und dank der Vergangenheitskapitel aus Karolines Perspektive, in denen man erfährt wie Karoline zu Mayas Mutter wurde, hat man ein noch besseres Gefühl für die Geschichte und Charaktere bekommen. Da Maya ihren leiblichen Vater nicht kennt, hatte ich die ganze Zeit eine Vermutung wer es sein könnte, aber als es dann aufgelöst wurde, war ich echt überrascht, weil ich damit nicht wirklich gerechnet hätte 🤯 Und dann muss ich vor Katharina meinen Hut ziehen, denn Maya will das Kind nicht bekommen. Somit ist das Thema Schwangerschaftsabbruch sehr präsent und die Art und Weise, wie das Gefühlschaos dargestellt wurde, das manche Frauen in so einer Situation durchleben, wurde meiner Meinung nach perfekt dargestellt. . DWnum ist eine sehr gefühlvolle Geschichte über eine Mutter-Tochter-Beziehung und den Sinn des Lebens. Es ist ein Wohlfühlroman mit mehr Tiefgang als man erwartet.