ruthbuthut
Die persönliche Geschichte von Gesa Neitzel ist eine ganz besondere über Mut, Selbstfindung und neue Wege. Sehr unterhaltsam erzählt und nirgendwo langweilig oder redundant. Insbesondere die Einblicke in das Rangerleben, die afrikanische Tierwelt und der Ausstieg aus dem Hamsterrad, haben mir gefallen. Dennoch hätte ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht, was die afrikanischen Länder oder die Wilderei betrifft. Diese Stärke hätte Gesa Neitzel als Redakteurin und gegenwärtig sogar Rangerin sicherlich besessen, um derart wichtige Themen nicht nur anzureißen, sondern dem Leser näherzubringen und zum Nachdenken anzuregen. Stutzig hat mich auch gemacht, dass sie sich die Frage stellt, ob sie fähig wäre ein Tier in der Wildnis zu schießen, sich aber in Namibia pausenlos von Fleisch ernährt - ohne darüber im Geringsten nachzudenken. Klar, nicht jeder besitzt diese Integrität, aber mich als Leserin hat das gestört, was die Authentizität betrifft. Das hatte für mich einen merkwürdigen Beigeschmack. Auch die "Liebschaften" hätten ein bisschen weniger Raum einnehmen können, da sie vom Wesentlichen abgelenkt haben, ohne dem Buch einen großen Mehrwert zu geben. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Ohne diese Kritikpunkte wäre dieses Buch ganz sicherlich zu einem meiner Lieblingsbücher geworden!