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Matzbach

Posted on 17.5.2020

Nachdem ich bereits "Abbey Road Murder Song" mit Genuss gelesen habe, folgt nun mit "Kings of London" der zweite Roman um das Ermittlerteam Cathal "Paddy" Breen und Helen Tozer. Nach der Explosion eines Hauses wird in den Ruinen eine fürchterlich zugerichtete Leiche gefunden. Schnell ist klar, dass es sich dabei um den Sohn eines Staatsekretärs im Innenministerium handelt. Dementsprechend wird die Ermittlungsarbeit von Breen und Noch-Polizistin Tozer genau beäugt, ja es werden ihnen sogar Steine in den Weg gelegt. Doch damit nicht genug. Breen erhält anonyme Morddrohungen und es werden auch zwei Anschläge auf sein Leben verübt, er selbst gerät unter Mordverdacht, als ein ehemaliger Kollege, für dessen Dienstausscheiden Breen verantwortlich war, erschossen aufgefunden wird. Mit Hilfe der eigentlich ihre letzten Tage im Polizeidienst verbringenden Helen Tozer ermittelt der suspendierte Breen nun auf eigene Faust, um seine Unschuld zu beweisen. Erneut bettet Shaw seinen Fall in die Darstellung der "Swinging Sixties" ein. Ein real existierender Kunsthändler hat ebenso seinen Auftritt wie John Lennon und Yoko Ono. Die zitierte Musik lässt zumindest den älteren Leser ins Schwärmen geraten, ansonsten erinnern die Auftritte von Weltverbessern und Hare Krishna-Jüngern an die Auswüchse der Hippie-Bewegung. Dabei ist die Verwunderung des etwas zu alten Breen über diese Bewegung und ihre Musik, ebenso wie Tozers offene Bewunderung, immer wieder amüsant. Ebenso wie schon im Vorgänger wird auch die Grenze zur Gesetzlosigkeit, an der die Londoner Polizei sich damals bewegte, thematisiert. Nicht zuletzt deshalb sollte jeder, der sich für dieses Buch interessiert, zunächst den Vorgänger lesen, es gibt zu viel, was die beiden Romane verbindet, als dass man auf die Vorgeschichte verzichten könnte.

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