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Hoppsi

Posted on 17.5.2020

Der Titel „echt“ zieht sich, nicht immer auf den ersten Blick sichtbar, dafür geschickt verpackt manchmal versteckt, manchmal ganz offensichtlich und oft erst nach einigem Nachdenken durch das gesamte Buch und die Handlung. Albert ist ein durchweg anständiger Typ der gerne fotografiert. Durch Zufall lernt er eines Tages Kati kennen, die so ganz anders ist als er selbst und die er ganz oft nicht versteht. Durch ein Foto, dessen Hintergründe, Kati unbedingt ergründen möchte, lernt er nach und nach die Leute kennen die häufiger am Bahnhof sind, dort leben, abhängen, arbeiten etc. Er bekommt mit der Polizei, Obdachlosen, Punks, Prostituierten, Kriminellen und auch Drogenabhängigen zu tun. Und bei diesen unterschiedlichen Begegnungen kam mir immer wieder der Buchtitel „echt“ in den Sinn. Denn der Drogenkonsum ist in echt so, manche Menschen wirken erst abstoßend durch ihre äußere Erscheinung doch nimmt man sie wirklich wahr, verbirgt sich doch vielleicht mehr dahinter als man zunächst erahnen kann. Wer schon einmal einen „echten“ Einblick in die unterschiedliche Menschen und deren Lebensweisen unserer Gesellschaft gewagt hat, weiß das Christoph Scheuring hier geballte Realität mit einer krassen Geschichte zusammenwebt und so einen Roman schafft, der schonungslos ehrlich, manchmal grausam und hart aber seinem Titel gerecht werdend „echt“ ist. Ich bin hellauf begeistert.

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