
stephanienicol
Was bleibt zu sagen, nachdem ich Lara Adrians Vampirromane regelrecht verschlungen habe bin ich von diesem Historischen Roman namens „ Der dunkle Ritter „ von Tina St.John ein wenig enttäuscht. Zum einen fehlt hier etwas wirklich wichtiges, dass man die Figuren tiefgründig und auch Facettenreich zeichnet, mir persönlich wirkt alles zu Eindimensional. Man weiß schnell in welche Richtung es hier geht. So finde ich die Protagonistin viel zu seicht und bei Sir Cabal kann man nur erahnen das dieser einmal richtig Heldenhaft im Heiligen Land gekämpft hat. Etwas mehr Mann hätte er sein dürfen der gute Sir Cabal, fast zu gut um Wahr zu sein, das hätte der Geschichte sicherlich gutgetan. Wortgefechte, Schmunzeln, tolle Duelle ?... Fehlanzeige. Sir Cabals Heldenmut erfährt man aber auch nur aus Erzählungen im Rückblick. Ein Held mit dem Schwert, der zum Stockschlagen verdammt ist und dabei auch noch angeschmachtet wird, da kommt nichts Kribbeliges auf, was einen Roman so einzigartig macht. Ich erfahre zwar schnell das die Protagonistin Emmalyn of Fallonmour nicht viel von ihrem Ehemann hielt, dennoch passiert im Handlungsstrang zunächst außer krischen Blicken und Beobachtungen und aneinander herantasten sowie seichtem Gehabe und Behäbigkeiten zunächst erstmal recht wenig. Während ich mehr vom Treiben auf Burg Fallonmour erfahre, der Dienerschaft, Badeorgien und dass Sir Cabal damit beschäftigt ist, aus ein paar Männern und Bauern ansehnliche Kämpfer zu machen schmachtet die Protagonistin hinter Burgfenstern auf einen Mann der sich „Blackheart“ nennt oder gar genannt wird. Hugh de Wardeaux ist auch eher ältlicher Waschlappen und Geldgeier als richtig Mann und der Showdown kommt hier auch nicht richtig in Gang. Bis auf einen Zwischenfall im Dunkeln blieb das richtig Spannende bei mir persönlich aus, wie die Attribute die ich erwähnte, das macht einen guten Roman aus, das Fesselnde, der Esprit. Ich habe das Buch zwar bis zum Ende durchgelesen oder eher Tapfer durchgehalten, jedoch fand ich den ersten Teil dieser Historischen Reihe aufgrund mehr Handlungsdichte, Figurentiefe und dem Spannungsbogen einfach besser. Die Autorin hat ohne Frage einen tollen und Detaillierten Schreibstil, den man hier auch serviert bekommt, jedoch hat Tina St.John alias Lara Adrian schon einmal spannendere und würzigere Romane geschrieben wie dieses Exemplar hier.Der Roman ist außerdem eher für die Erwachsene Leserschaft geeignet. Frustig in meinen Augen .Was mir bleibt ist ein fader und seichter Beigeschmack, der nicht unbedingt beizeiten Lust auf mehr macht. Der Roman ist unheimlich Langatmig dadurch, dass keine richtige Spannung erzeugt wird. Es fehlt die Würze, der Esprit, der Tiefgang der Protagonisten und eben jene stilvollen Zutaten, die einen guten Roman zu dem machen was er sein soll, ein Eintauchen in ferne Gefilde, so wie sie einmal waren. Etwas vor Augen zu haben, mir etwas vorstellen zu können, mitfühlen zu können, die Spannung zu spüren, knistern zwischen den Protagonisten wahrzunehmen. In Puncto „Blackheart“ kommt man auch nicht richtig auf seine Kosten, ja was verbindet man als Leser damit. Ein Geheimnis, ein düsteres Geheimnis was die Liebe bedrohen könnte, oder sich gar in der Persönlichkeit des Protagonisten niederschlägt. Jedenfalls nicht einen ehrenhaften Mann der sich wie Sir Cabal nahezu mit Gerechtigkeitssinn, Zurückhaltung und Bescheidenheit durch das Leben begibt, das was er auf Lady Emmalyn of Fallonmours Burg ja ständig und stetig, ja nahezu ausdauernd praktiziert. Gerecht auch seinen Untergebenen gegenüber, wenig Hinterfragend. Zu glatt gezeichnet die Figur, die man durchaus komplexer und tiefer gestalten hätte können. Und so vergebe ich hier zwei Sterne für das Buch „Der Dunkle Ritter“ von Tina St.John alias Lara Adrian. Ein Roman aus dem man durchaus mehr hätte machen können. Nächstes Jahr im April 2013 erscheint ja der dritte Teil der Autorin „Die Ehre des Ritters“ ich hoffe, da bekomme ich wieder das was ich erwarte, tolle Wortgefechte, starke Frauen, leidenschaftliche Männer, viel Unterhaltungswert und Duelle par Exzellente. Eben das was einen guten Historischen Roman ausmacht und weshalb ich dieses Genre neben Fantasy und Vampirromanen so gerne lese.