Neverland3r
Die Geschichte von Ellie ist bereits ab der ersten Seite spannend. Der Leser wird in die Welt eingeführt, in der es normal ist, dass Androiden die Arbeit der Menschen verrichten. Ellies Vater gehört zu den befürwortern dieser Art des Lebens, denn er verbingt viel Zeit in seinem Büro mit den Androiden. Aber es gibt auch die andere Seite - die Verfeinder. Die Leute, die Ellies Vater mehr arbeit machen, indem sie die Androiden angreifen. Ellie ist eine interessante Protagonistin. Sie weiß zwar um die Vorzüge der Technik, doch hält sie lieber Abstand. Das ist nicht zuletzt ihrer Mutter geschuldet, die durch die Technik ums Leben gekommen ist. Wenn man die Auflösung kennt, sieht man die ganzen Details, die im Laufe des Buches fallen gelassen werden. In dieser Hinsicht macht Ellie eine enorme Entwicklung während des Buches durch. Ada war ein sehr interessanter Charakter. Sie versucht Dinge auf ihre Weise richtig zu machen und übersieht dabei, was das mit anderen anstellen kann. Ihre anfängliche Denkweise lässt sie buchstäblich über Leichen gehen, doch auch bei ihr sehen wir eine deutliche Entwicklung. So sehr sie versucht, menschlich zu sein, umso mehr geht es nach hinten los. Doch sie erreicht einen Punkt in ihrem Leben, wo sie anders denkt, als es eigentlich möglich wäre. In meinen Augen ist Ada die Heldin der Geschichte. Parker hat es nicht leicht. Er findet die Technik gut, wächst aber in einer Familie auf, die die Technik verteufelt. Immer muss er versuchen, sich zu beweisen. Er macht auch eine Entwicklung durch, jedoch eine nicht so große wie die beiden Mädels. Der Schreibstil war leicht und flüssig zu lesen. Mir hat es sehr gefallen, dass das Buch aus mehreren Sichten erzählt wurde; neben den drei oben genanten haben wir noch eine vierte Sicht von einem KI-Entwickler. Am interessantesten fand ich Adas Sichtweise. Ich finde es erschreckend, wie real dieses Buch werden kann. Die heutige Technik ist so weit vorangeschritten, dass es gut möglich ist, dass unsere Welt ebenfalls so aussehen könnte. Dennoch wurde das Szenario sehr gut beschrieben. Im letzten Drittel entwickelt sich die Geschichte in eine Richtung, mit der nicht gerechnet hätte. Mir stand an einer Stelle wirklich der Mund offen. Das Ende war mir leider ein kleines bisschen zu offen. Es hat mir zu viele offene Fragen hinterlassen, auf die ich gerne eine Antwort gehabt hätte, grade im Bezug auf Ellie. Die Besonderheit an diesem Buch waren die Binärcodes bei jedem Kapitelanfang. Zusammengefügt ergeben sie eine wichtige Botschaft im Bezug auf das Buch. Es hat mir viel Spaß gemacht, die Codes zu übersetzen. Insgesamt eine spannende und zukunftsnahe Geschichte, die bald auch als Schullektüre behandelt wird (was ich sehr wichtig finde). "Lifehack - dein Leben gehört mir" bekommt von mir 4,5/5 Sternen.
