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buchgespenst

Posted on 13.5.2020

Ran hat es bisher nicht einfach gehabt. In der Schule wurde sie gemobbt, ihre Eltern halten nichts von ihr und in Klausuren hat sie regelmäßig versagt. Zum Aufnahmetest der Universität hat sie es nicht einmal geschafft. Auf dem Weg dorthin ist sie zusammengebrochen. Verzweifelt hat sie sich in ihrem Zimmer verkrochen und zerfleischt sich mit Schuldgefühlen und Minderwertigkeitskomplexen. Da stürmt ihre Freundin aus Schultagen herein, die längere Zeit im Ausland war. Kurzerhand nimmt Sayuri Ran mit nach Aomori. Erst ist Ran völlig verängstigt, doch dann trifft sie im Reitclub auf Tsugaru – ein Pferd, das sich von niemandem reiten lässt, doch zu ihr hat es einen besonderen Draht. Die Geschichte selbst klingt nicht neu. Eine Außenseiterin hilft traumatisiertem Pferd und beide werden glücklich und erfolgreich. Neu scheint nur die Präsentation als Manga und doch entwickelt sich hier ein feines Netz aus unterschiedlichen Charakteren, die alle mit ihren eigenen Traumata zu kämpfen haben. Dabei steht die depressive Ran selbstverständlich im Mittelpunkt, doch auch die anderen Charakteren warten mit eigenen Überraschungen auf. Eine toll erzählte und wunderbar gezeichnete Geschichte. Ein Stern Abzug, weil die Gesichter manchmal sehr gruselig gestaltet sind. Ja sie drücken äußerst plastisch die Gefühlswelt der Figuren aus, aber sie sind doch sehr überzeichnet. Diesen Stil erwarte ich eher in Horror-Mangas. Hier hat er mich befremdet. Alles in allem ein toller Manga, der eine schöne Pferdegeschichte erzählt. Nicht nur für Pferdebuch-Liebhaber, denn die gestalteten Probleme der Charaktere gehen sehr viel tiefer.

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