Maya Rottenmeier
Um was es geht: Evie liebt Mathematik über alles und braucht Caleb an ihrer Seite, um im Alltag zu bestehen. Er ist ihr bester Freund, liebster Zuhörer, und der Mensch, der ihr am wichtigsten ist. Sie hat Probleme, Gefühle anderer korrekt zu deuten und ist von ihren eigenen überrascht, die Leo, der Neue an ihrer Schule, in ihr auslöst. Caleb selbst liebt Evie seit Kindheitstagen und hat keine Ahnung, wie er damit umgehen soll, wie sie sich offensichtlich in einen anderen Mann verliebt. Aber er gibt nicht so schnell auf und schreibt online unter fremden Namen mit ihr und weckt somit Evies Interesse. Ob das gut geht? Die Figuren: Evie Beckham ist 17 Jahre alt und ein verflixt schlaues Mädchen, das mit etlichen Alltags- und Sozialphobien zu kämpfen hat. Ihre Eltern, insbesondere ihre Mutter, sind Evie dabei keine Hilfe. Neben Caleb hat sie in Bex eine wunderbar schräge Freundin, die ihr hilft, die Gefühlswelt anderer Menschen zu verstehen. Denn diese ist für Evie derart verschlüsselt, wie für normale Leute die komplexeste Matheaufgabe der Welt. Ich habe Evie von Beginn an in mein Herz geschlossen. Caleb Covic ist ebenfalls 17 Jahre alt und steht auf alles, was mit Informatik und Evie zutun hat. Er ist charmant, intelligent, empathisch und hat nur Augen für Evie, obwohl er hin und wieder andere Mädels datet. Im Grunde mag er Leo, doch als dieser seine Gefühle für Evie entdeckt bringt das Caleb schier um sein logisches Denken und ich leide in jeder Minute mit ihm mit. Die Umsetzung: Ich begleite die beiden an der Newton Academy in Illinois für Mathematik und Naturwissenschaften und bin überall dicht dabei. An der Schule wird oft in einer Sprache gesprochen, die ich nicht verstehe. Vermutlich liegt es daran, dass bei mir bei Mathe automatisch die Jalousien runterfahren. Die Story ist witzig und berührend. Die Charaktere werden dreidimensional von der Autorin gezeichnet und erreichen etwas Tiefe. Ich freue mich für Evie und Caleb, dass sie diese außergewöhnliche Freundschaft haben, denn das ist etwas Kostbares. Und dann ist da Leo, der mir ebenfalls das Herz stiehlt. Da möchte ich selbst wieder siebzehn sein und die Schmetterlinge fühlen, die mit einer Leichtigkeit daherkommen, wie sie nur Teenagern vorbehalten ist. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Ich-Perspektiven im Präsens von Evie und Caleb geschildert, was prima dazu passt. Meine Kritik: Der Schreibstil enthält immer wieder zu lange passive Textabschnitte, die sich wie die Aufzählung eines Tagewerks lesen. Das wirft mich gelegentlich aus dem Lesefluss. Zudem hätte ich mir etwas weniger theoretische Inhalte des Schulalltages gewünscht, da mich das nicht fesseln konnte. Mein Fazit: Can you help me find you, ist eine berührende und zuckersüße Lovestory zweier Teenager, die sich wie eine zarte Blüte öffnen und mich an diesem faszinierenden Schauspiel teilhaben lassen. Die Sorgen und Bedenken, Probleme und Unsicherheiten, die junge Menschen auf dem Weg ins Erwachsenenleben begleiten, werden anschaulich dargestellt. Alles ist für mich nachvollziehbar. Die Autorin verwöhnt mich mit Charme und jede Menge Herzblut, das sie in diese Story gelegt hat. Von mir bekommt „Can you help me find you“ 4 entzückende Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.