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Matzbach

Posted on 13.5.2020

Ein zwiespältiges Buch. Neue Erkenntnisse zum Thema Nationalsozialismus sollte man nicht erwarten. Heike Görtemaker geht es eher darum, das Leben der Eva Braun als verborgene Geliebte Hitlers darzustellen. Die Beziehung, vor der deutschen Öffentlichkeit geheim gehalten, musste Eva Braun durch Selbstmordversuche regelrecht erzwingen. Erst danach wurde sie von Hitler als "Partnerin" akzeptiert. Aufgrund der bescheidenen Quellenlage muss aber offen bleiben, ob, was und wieviel sie von den Verbrechen des Dritten Reiches gewusst hat oder ob sie gar Einfluss auf Hitler hatte. Letzendlich ist es nur ihre kurz vor dem Selbstmord vollzogene Ehe, die ihr einen Platz in den Geschichtsbüchern sichert. Zur von der Autorin im Vorwort angekündigten Entdämonisierung Hitlers trägt diese private Seite seines Lebens meiner Ansicht nach nicht bei, wobei ich diese aber grundsätzlich auch nicht nur für falsch, sondern auch bedenklich halte. Wer braucht das Wissen über den "privaten" Hitler angesichts der von ihm ausgelösten Verbrechen, zumal es nicht zum Verständnis von deren Genese beiträgt.

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