stricki
Leben ist nichts für Feiglinge In der Fantasie ist das Leben schöner. In echt und in diesem Buch entpuppen sich Traummänner irgendwann als dogmatische Langweiler, entschwindende Fremdgänger, unerreichbare Berühmtheiten oder flüchtige Bekanntschaften aus dem Internet, die man sich hätte sparen können. Alle Menschen dieses Buchs hatten Träume. Und dann kam das Leben. Und nahm ihnen das Liebste. Ein Kind, den Mann, den Lebenstraum. Und es gibt kein Zurück, sie müssen weitermachen. Das klingt schwer, liest sich aber ganz wunderbar. Wie Paula sich in den engagierten, stocksteifen Ludger verliebt, und diese Liebe doch irgendwie nie über laumwarm raus kommt, wie sich die beiden bekriegen, zusammenraufen, der Kinder wegen. Und dann ist da Judith, erfolgreiche Ärztin, perfektes Singleleben. In total perfekter Leere, mit nur einem Klick von einer Internetaffaire zur nächsten zwischenmenschlichen Katastrophe. Liest sich super, davon konnte ich gar nicht genug bekommen. Und unwillkürlich fragt man sich, wer von diesen Freundinnen das bessere Leben hat. Keine, genau genommen. Jede zahlt einen Preis für ihren Lebensentwurf. Die fünf Frauen aus diesem Buch hängen zusammen. Paula und Judith sind alte Freundinnen, Malika ist die Vorgängerin von Brida, die aber auch nicht mehr mit Götz zusammen ist. Und Jorinde ist die schillernde Schwester der schwerfälligen Malika. Ein kluges, herzenswarmes Buch mit Tiefgang, das nachhallt. Ich freue mich auf weitere Geschichten von Daniela Krien.