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„Die Saat des goldenen Löwen“ ist der vierte Teil des deutschsprachigen Game of Thrones Ausgabe und somit der zweite Teil des englischsprachigen zweiten Bandes. Bisher ist dieser Band der, an dem ich von allen bisherigen am längsten gelesen habe. Es ist nicht so, dass mich die Geschichte gelangweilt hätte, allerdings hatte sie teilweise ihre Längen. Es sind zwar einige sehr wichtige Dinge geschehen, zwischen diesen wirklich wichtigen Ereignissen gab es jedoch auch sehr, sehr viele (George R. R. Martin typische) extrem ausschweifende Beschreibungen und Passagen. Auflistungen von zwanzig aufeinander folgenden Namen neu ernannter Ritter, die genaue Beschreibung aller Speisen, die auf einer reich gedeckten Tafel serviert wurden und einiges mehr waren in diesem Band definitiv keine Seltenheit. Super gelungen fand ich an diesem Band allerdings wieder einmal die Entwicklung der Charaktere. Manche zeigen jetzt endlich ihr wahres Gesicht, andere wuchsen über sich hinaus, wurden erwachsener und reifer, aber auch härter. Der Plot ist weiterhin sehr gut ausgearbeitet. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gut George R. R. Martin es schafft, das große Ganze mit jedem seiner vielen Charaktere in Einklang zu bringen. Trotz dieser enormen Komplexität der Handlung und der Welt konnte ich keinerlei Logikfehler bemerken. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht, denn auch wenn ich die grobe Handlung schon durch die Serie kenne, entdecke ich beim Lesen immer wieder Szenen und Momente, die ich nicht kannte/ mir nicht in Erinnerung geblieben sind und kann die Geschichte damit noch einmal (fast) ganz von vorne entdecken.