Pia
„Vengeful“ ist der zweite Teil der Vicious-Dilogie. Band 1 „Vicious“ habe ich bereits mit großer Begeisterung gelesen. Und auch Band 2 konnte mich richtig in seinen Bann ziehen. Das Setting, in dem es spielt ist düster und kriminell. Zum Teil spielt es sogar an realen Orten. Ich liebe dieses Superhelden / Schurken -Feeling, das die Geschichte ausstrahlt. Die Geschichte um die Erzfeine Victor Vale und Eli Ever ging direkt mit Spannung und neuen Fragen los. Es kommen neue Charaktere hinzu, die Altbekannten aus Band 1 bleiben ebenfalls dabei. Dadurch, dass die Geschichte aus vielen Zeitsprüngen in die Vergangenheit besteht, erfährt man unglaublich viel über die Charaktere und die Umstände, die sie zu der Person gemacht haben, die sie heute sind. Dadurch wird fast jede Figur sehr greifbar und man kann die Beweggründe ein bisschen besser nachvollziehen. Außerdem wird die Handlung unglaublich komplex, da man als Leser selbst viel kombinieren und verknüpfen kann, kleinste Details sind von Bedeutung. Auch die Fähigkeiten der EOs, die in diesem Buch neu hinzukommen, sind wieder ausgefallen und beeindruckend. Sogar die bereits bekannten Fähigkeiten haben sich ein wenig weiterentwickelt. Der Schreibstil ist, wie bereits in Band 1, ein wenig speziell, aber wirklich gut. Es passt perfekt zu der dunklen Stimmung der Geschichte und bietet so ein spannendes Leseerlebnis. So. Nun rede ich von Spannung. Die hat sich nach und nach immer weiter aufgebaut, vor allem durch die Kapitelüberschriften, die gegen Ende immer näher zum Finale gingen (z.B. „Drei Tage davor“ oder „Der letzte Morgen“). Bei der ganzen Spannung, die sich aufgebaut hat, habe ich ein richtig spektakuläres Finale erwartet, dass schlussendlich all meine letzten offenen Fragen klärt und mich gut mit der Geschichte abschließen lässt. Das habe ich leider nicht bekommen. Es wirkte, als hätte die Autorin zum Schluss nur alle losen Fäden zusammengefügt, fix ein paar Charaktere umgebracht und irgendwie keinen stimmigen Abschluss geschrieben. Ich habe einige Fragen, die nicht beantwortet wurden. Die Charaktere, die überlebt haben, machen sich einfach vom Acker, ohne irgendwie miteinander zu sprechen oder was zu planen. Alles ging viel zu schnell, zu leicht. Schritt für Schritt brachte die Autorin schnell alles so zusammen, dass es zuende war. Trotz diesem Spannungsaufbau vorher. Ein laues Lüftchen, mehr nicht. Danach habe ich dann recherchiert, ob es vielleicht doch noch weitergeht. Vielleicht fühlt sich deswegen alles so unfertig an? Ich habe herausgefunden, dass es ursprünglich tatsächlich eine Trilogie werden sollte, die Autorin während des Schreibens von Band 2 jedoch entschieden hat, alles in Band 2 enden zu lassen. Und genau so fühlte es sich schlussendlich auch an. Nach einer spontanen Überlegung. Wirklich schade, denn zum Einen macht es mir die Bücher ein wenig kaputt, da ich nun so unzufrieden mit dem Ende bin. Zum Anderen hätte ich definitiv Potential für einen dritten Band gesehen, wenn alles nicht so abrupt geendet hätte. Also bis auf das Finale war es eigentlich ein grandioses Buch. Die Auflösung bekommt von mir lediglich 2,5 Sterne. Der Rest war aber wirklich gut, weshalb das Buch letztendlich 4 Sterne erhält. Aber enttäuscht und traurig bin ich dennoch.