Josie
Nachdem ich zu Beginn von "Gemmas Reise" ein wenig Schwierigkeiten beim "Einleben" hatte (Ich war von anderen Büchern der Autorin gleich zu Beginn sehr starke Charaktere gewohnt, und Gemma fühlte sich anfangs etwas seltsam an), startet "Tareks Schicksal" unfassbar stark. Die Handlung setzt da an, wo der erste Teil endete. Wie gewohnt spielt Britta Strauss mit Worten, wie kaum eine andere. Große Beschreibungen, emotionale Einblicke und Netzhautbilder, als wäre man mitten im Auge des Sturms. "Tareks Schicksal" besitzt das wahrhaftig stärkste Ende, das ich jemals innerhalb einer Geschichte lesen durfte. Es ist so gewaltig, so erschreckend, emotional und bildgewaltig, dass mir kein brauchbarer Vergleich einfällt. Höchstens der tränenreich glückliche Abschied von Frodo und seinen Gefährten damals. Puh, keine Ahnung. Dieses Buch ist eine Achterbahn der Gefühle. Glück, Freude, Angst, Entsetzen und Träumen wechseln so stark, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann. (An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich mich abends kurz hinsetzte, um "einfach schon ein wenig reinzulesen", und morgens um 5 durch war, übermüdet und nervlich am Ende dann zur Arbeit gehen und den ganzen Tag an die Figuren denken musste.) Während mir Gemma in "Gemmas Reise" anfangs etwas farblos und zurückhaltend erschien, konnte sie mich in der Fortsetzung mindestens genauso begeistern, wie Tarek selbst. Eine wundervolle Geschichte, von großen Charakteren erzählt. Wir gelangen an wundersame, magische Orte, werden emotional tausendmal entzwei gerissen und mit traumhaften Bildern wieder zusammengeflickt. Ein Buch, das man mehrmals lesen kann, sollte, muss. Eine Geschichte, die mich bis ins Mark berührt hat und - wie bereits erwähnt - das besterzählteste Ende, das ich jemals lesen durfte. Tausend Dank für diese aufwühlende Reise. Und ich freue mich schon auf die nächste.