Josie
Hach ... Die Geschichte "Das schwarze Uhrwerk" hat es mir nicht ganz so leicht gemacht. Es handelt sich bei dem Buch um einen Einzelband und es war mein erstes Buch mit Steampunk Elementen. Der Klappentext hatte mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht und ich fand die Idee dahinter auch sehr ansprechend, aber in der Umsetzung konnte mich die Story dann leider nicht so begeistern wie erhofft. Magalis Schreibstil ist locker, leicht, fesselnd und fliessend und der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen. Der Prolog ist geheimnisvoll und vielversprechend und man stürzt direkt zu Beginn in eine spannende Sequenz die einen sofort mitreisst. Die erschaffene Uhrwerkswelt mit ihrer düsteren, grausamen und beängstigenden Atmosphäre und ihren Steampunk- und Fantasyelementen verspricht eine spannende, interessante und tolle Geschichte zu werden. Doch was zu Beginn der Geschichte neu und interessant war und mich wirklich begeistert hat, wurde im weiteren Verlauf leider langatmig, chaotisch und verwirrend, so dass es mir zunehmend schwerer fiel, der Geschichte und den Hintergründen zu folgen. Zwischendurch war das Buch wirklich richtig gut, stellenweise sehr spannend und die Steampunk Elemente wurden gekonnt dargestellt, so dass man trotz der Störpunkte weiterlesen wollte. Die Grundidee hat mir wirklich gut gefallen und die Autorin schafft es auch den Spannungsbogen in der Geschichte immer wieder gekonnt aufzubauen. Doch durch die kapitelweise nicht gekennzeichneten Zeitsprünge, gestaltet sich alles verwirrend und dies hat oftmals Spannung eingebüßt und mir persönlich das Lesen und Verstehen der Geschichte erschwert. Generell war mir Taiden als Hauptprotagonist nicht sympathisch. Ich wurde bis zum Ende nicht warm mit ihm. Ein schwacher Protagonist der versucht, etwas aus sich zu machen und irgendwie kläglich daran scheitert. Seine Handlungen sind naiv und unüberlegt und die erhoffte Entwicklung seines Charakters bleibt irgendwie auf der Strecke. Auch die weiteren Charaktere haben mich leider wenig überzeugen können und waren für meinen Geschmack etwas farblos. Einzig allein der Rebellenanführer Kyrion und Aurenna konnten bei mir Sympathiepunkte gewinnen. Das Uhrwerk und die Rebellion mit seinen Ereignissen und Handlungen waren leider zu wenig durchdacht, mit wiederholend unlogischen Handlungen gespickt und im Ganzen leider nicht richtig ausgereift. Die Geschichte und die Ideen sind zwar gut, aber an der Umsetzung des Ganzen hapert es leider und die Geschichte plätschert etwas dahin. Vieles wird angerissen, aber nicht weiter verfolgt. Durch die Zeitsprünge, die im ständigen Wechsel auftauchen, muss man sich als Leser immer wieder in dem hier und jetzt zurecht finden. Es wirkt alles etwas chaotisch und nicht durchstrukturiert. Das Lesen der Geschichte gestaltet sich stellenweise mühsam und ich wurde in meinen Lesefluss oftmals gestört. Auch ist die Uhrwerkswelt mit seinen 13 Stunden nicht richtig ausgearbeitet. Hier hätte ich mir doch etwas mehr Ausarbeitung der geschaffenen Uhrwerkswelt und den Strukturen gewünscht, um die Welt und Ihr System besser verstehen zu können. Die Geschichte ist leider ein wenig undurchsichtig und hat mich leider nicht so richtig berührt und mitgerissen wie erhofft. "Das schwarze Uhrwerk" lässt sich grundsätzlich gut lesen und wird gegen Ende auch etwas klarer, aber einige Fragen bleiben ungeklärt. Im Grunde wurde das Potential leider nicht richtig ausgeschöpft. Dennoch hat mich "Das schwarze Uhrwerk" gut unterhalten und aufgrund der Spannung, der tollen Grundidee mit seinen gelungenen Steampunk Elementen und des wunderbar fesselnden Schreibstils der Autorin vergebe ich 3 Sterne von 5 Sterne