Bücher in meiner Hand
In Leander Losts zweiten Fall an der Algarve wird eine Polizistin von der Guarda Nacional vermisst. Während alle noch warten wollen mit einer Suche nach Teresa, weiss Graciana, dass etwas passiert sein muss. Denn Teresa würde nie ihr Handy daheim liegen lassen. Nur schwer kommt die Kommissarin und ihr Team voran. Sie drehen sich im Kreis und haben lange keine Ahnung, welches Motiv für Teresas Verschwinden überhaupt vorliegt. Eigentlich brauchen sie alle Mitarbeiter für diesen Fall, aber zeitgleich sollen sie einer angolanische junge Frau Personenschutz geben, die in Kürze in Lissabon eine Rede halten soll. Das Kommissariat bekommt in diesem Teil eine neue Chefin, Cristina Sobral. Eine Spanierin wie Miguel Duerte. Sie lernt ihre Mitarbeiter gut kennen und arbeitet sich schnell ein. Auch Leander Lost scheint sich wohl zu fühlen in seinem Team mit Graciana und Carlos; die beiden verstehen seine Eigenart immer besser. Lost trifft in Eva, der Tochter der Vermissten, auf Seinesgleichen, was weitere Einblicke in das Leben von Asperger gibt. Lost probiert aber auch Neues aus, versucht sich in rhetorischer Kommunikation, Wortmüll für ihn, aber nützlich wie er zu verstehen glaubt. Soraia, Gracianas Schwester, wird immer wichtiger für ihn. Doch er muss erst noch herausfinden, was das genau für ein "Gefühl" ist. In den Beschreibungen des Autors bekommen die Leser derweil ein Gefühl für die portugiesische Lebensart, ihre Mahlzeiten und die Landschaft geboten. Den Fall selbst fand ich nicht so spannend wie noch der erste in "Lost in Fuseta". Das Thema, dass sich erst gegen Ende heraus kristallisiert, interessiert mich nicht sehr in Kombination mit einem Krimi. "Spur der Schatten" überzeugt aber vor allem von der Zusammenarbeit Policia Judicario und ihren eigenwilligen Charakteren. Fazit: Ein nicht so interessanter Fall, dafür umso stärkere Figuren machen diesen zweiten Teil lesenswert. 4 Punkte.