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_bookish_cat_

Posted on 10.5.2020

Vardø von Kiran Millwood Hargrave ist kein Buch, das einen aufmuntert. Ganz im Gegenteil, es hat mich während des Lesens richtig bedrückt. Aber: das ist genau die Stimmung der Geschichte und diese wurde so gut ausgedrückt! Das finde ich richtig bewundernswert, wenn das Autoren/innen und Übersetzern/innen gelingt. In der Geschichte geht es um das kleine Dorf Vardø, das 1617 in einem Sturm alle Männer auf See verliert. Übrig bleiben die Frauen und Kinder. Sie versuchen sich durchzuschlagen, zunächst helfen alle zusammen. Aber spätestens, als ein Missionar mitsamt seiner jungen Ehefrau auf die Insel zieht, gibt es immer größeres Misstrauen unter den Frauen. Denn Absalom ist Verfechter der Hexenverbrennung - und soll in dem Dorf für Ordnung sorgen. Gleichzeitig ist es eine Geschichte über starke Frauen auf der Insel, wie Maren, und über Frauen wie Ursa, die Frau des Missionars, die erst lernen müssen, ihre Meinung zu vertreten. Die Geschichte hat mich durchgehend in Atem gehalten, ich wollte wissen, was die Frauen alles noch erdulden müssen und wie sie sich durch ihr Leben schlagen. Ich konnte mit Maren fühlen, und mit Ursa. Hatte Angst vor Absalom und wollte ihn genauso loswerden! ⭐⭐⭐⭐⭐ von mir, denn die Verzweiflung, die Angst und die Hoffnung in diesem Buch haben mich wirklich mitfiebern lassen. Und natürlich ist die Geschichte, die viele Jahre vor unserer heutigen Zeit und mit ganz anderen Werten spielt, wirklich interessant zu lesen und dabei keineswegs veraltet.

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