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Spoilerwarnung! Inhalt: Anna Rosina Fischer erzählt in ihrem neuen Roman von Jonas, der in der Berliner Ringbahn ein Mädchen kennenlernt und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Gemeinsam fahren sie weit, viel weiter als eigentlich geplant, und bevor Jonas aussteigt, verabreden sie sich für den nächsten Montag in der S-Bahn – selbe Zeit. Jonas ist da, sie jedoch kommt nie … Sechs Monate später trifft er sie zufällig wieder, doch zu viel ist seitdem geschehen, und sie kann sich weder an ihn erinnern noch will sie etwas mit ihm zu tun haben. Aber Jonas ist hartnäckig und setzt alles daran, sie zurückzugewinnen. Eine tragische, komische und wahrhaftige Liebesgeschichte. Meinung: Das Buch hat mich von Anfang an gepackt, weil es direkt sehr authentisch und realistisch anfängt mit einer Begegnung in der S-Bahn. Beide Protagonisten, Jonas und Josephine, sind mir sehr sympathisch gewesen, obwohl Josephine immer etwas stur war (aber eigentlich war das nur eine Fassade). Die beiden haben sich leider kein zweites Mal in der S-Bahn getroffen, was Jonas nur schwer verdauen konnte. Er dachte auch noch Monate später an Josephine. Und als er sie eines Tages zufällig auf dem Krankenhausgelände traf, wusste er auch warum, sie ihr Treffe sausen lassen hatte. Josephine saß im Rollstuhl und hatte an dem Tag, als sie sich kennenlernten einen Unfall. Für Jonas war dann klar, dass er um sie kämpfe würde. Und ich finde Jonas, als Figur in dem Buch, sehr mutig und sympathisch. Denn er kämpft um Josephine, trotz dass sie ihm nur pampige Antworten gibt. Aber er kommt schnell dahinter, dass das alles zu ihrer Fassade gehört. Jonas hat es in seiner Familie auch nicht einfach. Sein Vater hat die Familie verlassen, sein Bruder verbarrikadiert sich in seinem Zimmer und seine kleine Schwester hatte ebenfalls einen schlimmen Unfall und ist an den Rollstuhl gebunden. Er übernimmt viel Verantwortung für die ganze Familie und hat somit auch sein Päckchen zu tragen. Aber trotzdem möchte er für Josephine da sein und ihr einen Sinn im Leben geben. Josephine gibt sich allerdings anfangs selbst auf. Und ich persönlich denke, dass es definitiv kein einfacher Weg ist, den man gehen muss, wenn man plötzlich so einen Schicksalsschlag erlebt. Es kommt immer darauf an, wie man damit umgeht. Josephine kämpft nicht. Rosa, Jonas Schwester, allerdings schon. Als Josephine erkennt, dass ihr Glück ganz allein von ihr abhängig ist, begibt sie sich auf den Weg der Selbstheilung und lässt sich helfen. Ich finde den Schreibstil des Buches daher auch sehr angenehm und leicht. Ich konnte das Buch in einem Schwung durchlesen. Ich finde es auch schön, dass das Inklusionsthema etwas behandelt wird. Man kann aus einigen Aspekten herauslesen, dass es für Menschen mit Beeinträchtigungen nicht einfach ist in unserer Gesellschaft und das ist definitiv nicht nur im Buch so. Leider entspricht dies der Realität. Fazit: Abschließend kann ich sagen, dass das Buch eine sehr bewegende Liebesgeschichte mit einigen Höhen und Tiefen erzählt. Gerade das, macht die Geschichte und die Protagonisten so authentisch. Und vielleicht ist dieses Buch für manche auch ein kleiner Hoffnungsschimmer. Ich habe auf jeden Fall durch das Buch nochmal mehr gelernt, wie wichtig es ist, jeden Tag zu schätzen und das was man hat. Denn nichts ist selbstverständlich.