Sofia :)
Beastmode beginnt mit einem sehr vielversprechenden Prolog, der die fünf Protagonisten und ihre Fähigkeiten vorstellt. Es wird ein riesiges Problem angedeutet, bei dessen Lösung die fünf helfen sollen, aber allzu viel erfährt man natürlich noch nicht darüber. Trotzdem klingt es schon cool und man hat die Hoffnung, dass einen hier etwas Neues erwartet. Der Prolog macht den Leser sehr neugierig und fesselt sofort ans Buch. Mit fortlaufender Handlung lernt man die fünf Jugendlichen dann weiter kennen. Zwar habe ich die Figuren und ihr Können so, wie sie sind, vorher noch nicht kennengelernt, aber trotzdem muss ich sagen, dass Malcolm, Jenny, Wilbur, Damon und Amanda nicht wirklich hervorstechen. Auch wenn sie alle besondere Fähigkeiten haben, passen sie trotzdem in die klassischen Jugendbuch-Schubladen: Malcolm ist der liebenswerte Trottel, der aber mehr draufhat, als die meisten ihm zutrauen, Jenny und Wilbur sind die Freaks, Amanda ist die Coole und Damon der Geheimnisvolle. Das macht sie nicht weniger sympathisch und ich will auch nicht behaupten, dass es das jetzt mit ihnen war – sie entwickeln sich durchaus weiter und wachsen an ihren Aufgaben –, aber das ist der erste Eindruck, den man bekommt und der bleibt. Deshalb hatte ich so meine Schwierigkeiten, tiefergehende Bindungen zu den Charakteren aufzubauen, vor allem, weil sie mich mit ihren Handlungen nicht wirklich überraschen konnten. So ist zum Beispiel direkt von Anfang an klar, dass sich innerhalb der Gruppe ein paar Liebeleien entwickeln, und man kann auch direkt erraten, zwischen wem. Ähnliches lässt sich auf den Plot übertragen: Wekwerth hat mit seiner Zeitreiseidee zwar nicht das Rad neu erfunden, aber die Art, wie er sie umsetzt – dass auf unerklärliche Weise Energiefelder auftauchen, die durch Raum und Zeit führen –, ist mir so noch nicht untergekommen. Trotzdem ist Vieles vorhersehbar, und dass die Protagonistin auch an für sie so signifikante Orten gelandet sind, ist doch schon ein riesiger Zufall. Dadurch ist bereits das Ende des ersten Teils schon sehr früh klar, und der Schock bleibt trotz „krassem“ Cliffhanger aus. Man kann sich ja darauf vorbereiten. Der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen. Er lässt sich leicht lesen und hilft auch über die teilweise durchhängenden Szenen hinweg. Er ist vor allem auch an das Wesen des jeweiligen Protagonisten, aus dessen Sicht das Kapitel gerade handelt, angepasst, was mir immer sehr positiv auffällt, da es mir zeigt, dass der Autor seine Charaktere kennt. Fazit: Beastmode: Es beginnt ist ein solider Auftakt, der zwar durchaus spannend ist, aber trotzdem sehr vorhersehbar bleibt. Die Protagonisten und die Idee des Autors sind echt cool, aber beim Lesen gibt es nichts, was so sehr heraussticht, dass es auch länger noch im Gedächtnis bleibt. Auch wenn man es schon erahnen kann, macht das Ende doch neugierig auf den Folgeband, sodass ich den wohl trotz allem lesen werde, sobald er erscheint. 3/5 Lesehasen.