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mounddiemachtderbuchstaben

Posted on 9.5.2020

Die Geschichte begann ganz anders, als ich es erwartet hätte. Im ersten Moment gefiel mir der Einstieg nicht so gut. Dies lag vor allem daran, dass der zweite Band mit einem gemeinen Cliffhanger endete. Und ich natürlich sehr gerne sofort an der Stelle weitergelesen hätte. Doch S.P. Bräutigam hatte andere Pläne. Stattdessen begegnete ich den Protagonisten aus dem ersten Band, Hailey und Logan. Von ihnen erfuhr ich, wie es mit den beiden nach dem Ende vom ersten Teil weiter gegangen ist. Im Nachhinein betrachtet, fand ich den Einstieg clever gewählt. Denn auch der erste Teil hatte ein offenes Ende. Es war nicht so extrem wie im zweiten Band, aber es ließ mich dennoch mit offenen Fragen zurück. Diese wurden nun beantwortet. So wurde wiederum meine Vorfreude auf die Schlüsselszene gesteigert, die ich im zweiten Teil aufgrund des Endes verlassen musste. Insgesamt wusste ich nie, was als Nächstes geschehen würde. S.P. Bräutigam schickte mich auf eine mir unbekannte Reise und steigerte somit unterschwellig die Spannung immer weiter. Zu Beginn hielt sich die Aufregung und der Nervenkitzel in Grenzen. Doch das fand ich gar nicht weiter schlimm, denn es hätte auch nicht zum Inhalt gepasst. Das locker leichte Wiedersehen mit meinen Lieblingsfiguren aus dem ersten Band fand ich sehr gelungen. Interessant für mich war die Entwicklung der Protagonisten Logan und Hailey. In diesem Band war sie besonders spürbar, weil die Geschichte rund ein Jahr nach dem ersten Band ansetzte. So hatten sie sich natürlich in der Zwischenzeit verändert. Teilweise beruflich, hauptsächlich aber auch mental. Diese brachte die Autorin authentisch rüber. Besonders Logans innerer Konflikt mit den traumatischen Ereignissen fand ich sehr realistisch und eindrücklich beschrieben. Das machte ihn für mich noch menschlicher, greifbarer. Solche Erlebnisse sollte niemand einfach so leicht wegstecken können. Selbstverständlich habe ich auch auf die Begegnung mit den beiden Protagonisten aus dem zweiten Band hin gefiebert. Besonders auf Finn, den ich richtig ins Herz geschlossen hatte. Auf ihn und seine zukünftigen Entscheidungen war ich ganz besonders gespannt. Sein Charakter hatte von allen vier Protagonisten die meiste Tiefe. Seine Vergangenheit war am düstersten und seine Entwicklungen waren besonders ausgeprägt. Fasziniert hatte mich das Auftreten des Antagonisten. Wurde er in Band zwei eher zu einer Randfigur degradiert, blühte er im finalen Teil regelrecht auf. Wie immer war er sehr undurchsichtig. Was ihn zu einem glaubwürdig gefährlichen Charakter machte. Bei ihm konnte ich nicht ein einziges Mal vorhersagen, wie er handeln würde. Sehr gut gefallen hatte mir, wie die Autorin die Schicksale der Protagonisten am Ende miteinander verwoben hatte. Sie stellte sogar einen gemeinsamen Bezugspunkt zum Antagonisten her, was die Komplexität der Geschichte verdeutlichte. Den Bogen, den S. P. Bräutigam spannte, um alle drei Teile zusammenzufügen, war ihr wirklich gut gelungen. Durch ihren flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil erschuf sie eine komplexe Welt mit Ereignissen, die sich genauso zutragen könnten. Im Grunde war diese Reihe eine Liebesgeschichte. Es war deutlich spürbar, dass der Fokus darauf lag. Jedoch fügte S. P. Bräutigam noch andere Stilelemente hinzu, sodass eine schöne Mischung aus Romantik, Erotik und Thriller entstand. Wer sinnliche Szenen nicht besonders mag, möge sich hier beruhigt fühlen. Sie wurden sehr ästhetisch beschrieben. Mal wurde sanft abgeblendet, manches Mal wurden die Szenen intensiver dargestellt. Jedoch nahmen sie nur einen kleinen Teil der Geschichte ein und offenbarte die Zuneigung der entsprechenden Paare zueinander. Fazit: Ein packendes Finale und der krönende Abschluss der Undercover Reihe.

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